
© Markus Gehring
Parkchaos in der Hauptstraße: Entschärfung mit Testphase steht bevor
Straßenverkehr Heek
Das Verkehrs- und Parkchaos in der Hauptstraße ist allseits bekannt. Schon lange laufen die Planungen, das Ganze zu entschärfen. Jetzt endlich wird es konkret. Mit einer speziellen Testphase.
Beschleunigen, abbremsen, warten, wieder anfahren und nach wenigen Metern das ganze Spiel von vorne – so oder so ähnlich sieht es in der Regel aus, wenn man mit dem Auto durch die Hauptstraße manövriert. Praktisch kreuz und quer parken die PKW auf der engen Straße.
Kommen Busse oder LKW ins Spiel, wird es richtig eng. Für Radfahrer, die die Straßen ebenfalls nutzen müssen, nicht ungefährlich. Parken die Autos auf beiden Seiten und nicht versetzt zueinander, bleibt kaum noch Manövrierfläche. Doch das Ende der Zwangsstopps ist jetzt näher denn je.
Anliegerbeteiligung abgeschlossen
Die Anliegerbeteiligung ist abgeschlossen. Ende Februar war die Deadline. Tatsächlich sind Anregungen im Rathaus eingegangen. Das geht aus den Unterlagen hervor, die der Redaktion vorliegen. So wünschte sich der eine Anlieger keinen Parkplatz vor der Haustür, der andere schon.
Und übergangen wurden die Wünsche natürlich nicht. „Den Einwendungen und Anregungen wurde im Wesentlichen gefolgt“, sagt Bauamtsleiter Herbert Gausling auf Anfrage und verweist auf die überarbeitete Planskizze.
Ein Blick darauf zeigt, dass tatsächlich die ein oder andere Parkfläche im Vergleich zur Ursprungsplanung gewandert ist. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass mit dem geplanten Vorgehen endlich die Verkehrssituation im Nienborger Nadelöhr entschärft werden soll.
Denn das Parken wird nach der Konzeptumsetzung nur noch in den ausgewiesenen Flächen gestattet sein. Alles andere gilt als Halteverbotszone. Nur wann geht es endlich los?
Kreis muss alles absegnen
„Wir werden jetzt zunächst die Anlieger über die veränderte Planung informieren und gleichzeitig einen Antrag auf verkehrsrechtliche Anordnung beim Kreis Borken stellen“, antwortet der Bauamtsleiter.
Hintergrund: Der Kreis ist Straßenverkehrsbehörde. Schilder oder Markierungen auf der Fahrbahn – im Nienborger Fall eben Parkplatzmarkierungen mit Halteverbotszonen – müssen von der Behörde genehmigt werden.

Die orangen Bereiche sind jene, in denen Parkflächen eingerichtet werden sollen. Die blauen Flächen weisen bereits vorhandene Parkbuchten aus. © Gemeinde Heek
Der Kreis wiederum werde noch den Straßenbaulastträger (Straßen.NRW) sowie weitere Beteiligte, etwa die RVM, beteiligen, erklärt Herbert Gausling. Zudem wird die Gemeinde versuchen, Straßen.NRW die Kosten für die Arbeiten aufs Auge zu drücken. All das kostet Zeit.
„Einen konkreten Zeitpunkt zu nennen, wann es losgeht, ist deshalb schwierig. Die Markierungen müssen dann auch noch aufgebracht werden“, bittet der Bauamtsleiter noch um ein wenig Geduld in dieser Angelegenheit.
Noch keine dauerhafte Markierung
Davon ab: Zunächst soll ohnehin erstmal nur eine „einfache“ Farbmarkierung aufgebracht werden. Die dauerhafte Thermoplastikmarkierung kommt erst in ein bis zwei Jahren in Betracht. Das jetzt erarbeitete Konzept wird praktisch einem Testlauf über mehrere Monate unterzogen.
Ob es sich bewährt hat, wird zu gegebener Zeit evaluiert. Offen ist derzeit übrigens auch die Sache mit den Kosten. Nicht nur, ob Straßen.NRW oder doch die Gemeinde zahlen muss, sondern auch, wie hoch diese sind. „Die Kostenfrage wird im weiteren Verfahren geklärt“, so Gausling.

Viel Platz bleibt auf der Hauptstraße nicht, wenn links und/oder rechts Autos parken. © Markus Gehring
Unabhängig von den geplanten Parkplatzmarkierungen und den Halteverbotszonen arbeitet die Gemeinde auch daran, die Bedarfsumleitung der A31 von der Hauptstraße auf die Eper Landstraße (L574) zu verlegen.
Dies wird ebenso wie der Wunsch nach Sperrung der Hauptstraße für den Schwerlastverkehr ein Thema für die anstehende Verkehrsschau. Diese ist im Juni 2022 geplant. Ob die Heeker Wünsche dabei erhört werden, ist offen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
