Wie sicher sind Lolli-Tests in Kitas? Stadt nennt erste Erkenntnisse
Coronavirus
Die sogenannten Lolli-Tests erleichtern das Testen für jüngere Kinder seit einigen Wochen. Für Kinder im Kita-Alter gibt es sie bisher nur in ausgewählten Einrichtungen. Wie funktioniert das?

Oberbürgermeister Thomas Westphal hat die Kita an der Akazienstraße besucht, um dort zu sehen, wie die Lolli-Tests funktionieren. © Anja Kador
Mit den im Mai eingeführten PCR-Pool-Tests hat sich das Verfahren der Corona-Tests für Kinder vereinfacht. Das ist zumindest das Fazit von Oberbürgermeister Thomas Westphal nach einem Besuch in einer Dortmunder Kita, über den die Stadt Dortmund in einer Mitteilung informiert.
Insgesamt 26 Kitas sind Teil des „kommunalen Modellverfahrens PCR-Pool-Tests“. In der Fabido-Einrichtung an der Akazienstraße im Stadtteil Wambel hat der OB die Lolli-Tests begleitet.
Labor am Klinikum Dortmund analysiert die Tests
Der Ablauf: Die Tests finden montags und mittwochs statt. Die Kinder behalten die Lutschstäbchen eine halbe Minute im Mund. Eine Erzieherin oder ein Erzieher sammelt die benutzten Lollis in einem Döschen, das mit Codes und einer Nummer versehen wird. Bei einem positiven Test im Pool hilft das dem Labor des Klinikums Dortmund bei der Nachverfolgung.
Als „weit überlegen“ bezeichnet Ulrike Schran-Franke, Leiterin der Fabido-Kita an der Akazienstraße, dieses Verfahren gegenüber den bisherigen Schnelltests in der Nase. „Sie sind nicht nur einfacher in der Handhabung, sondern als PCR-Testverfahren auch sicherer. Dadurch sinkt das Risiko eines falschen Ergebnisses immens“, sagt Schran-Franke.
Der Oberbürgermeister ist „begeistert“
OB Thomas Westphal wird nach dem Austausch mit den Kita-Kindern wie folgt zitiert: „Für die Pandemiebekämpfung in unseren Kindertagesstätten sind Testergebnisse mit eindeutiger Verlässlichkeit extrem wichtig. Ich bin begeistert, wie gut dieses Testverfahren im Alltag funktioniert. Es macht den Kindern Spaß und liefert die besten Ergebnisse.“
Die Lolli-Tests setzen das Einverständnis der Eltern voraus. In Wambel nehmen 75 von 90 Kindern an dem Test teil. Für alle 26 Modell-Kitas nennt Fabido-Geschäftsführer Daniel Kunstleben eine Rücklaugfquote von 67 Prozent bei steigender Tendenz. Der Modellversuch ist am 7. Juni gestartet und soll bis Anfang Oktober laufen.
Pool-Tests und herkömmliche Schnelltests im Vergleich
Um die Wirksamkeit der Pool-Tests vergleichen zu können, werden Jugendamt und Gesundheitsamt in 26 weiteren Kitas Kontrollgruppen einrichten, in denen bisher auf dem herkömmlichen Weg getestet wird.
Details zur Zahl der positiven Tests nennt die Stadt Dortmund in der Zwischenbilanz nicht. Eine Aufschlüsselung der Inzidenzen in Dortmund hat zuletzt jedoch nahe gelegt, dass die Verbreitung des Coronavirus unter Kindern nach wie vor höher ist als unter Erwachsenen.
Bei den 0-bis 4-Jährigen lag die Inzidenz am 20. Juni demnach bei 24,4, bei den 5- bis 14-Jährigen bei 31. Der Gesamtwert für Dortmund betrug zu diesem Zeitpunkt 16,66.