So kaputt ist der Zaun des Dortmunder Zoos

Sicherheitsmängel

Nach mehreren toten und verschwundenen Tiere in den vergangenen Monaten stellt sich die Frage: Wie gut ist der Zoo Dortmund gesichert? Nicht allzu gut, zeigt eine Begehung vor Ort. Der Zaun, der den Tierpark vor Eindringlingen sichern soll, ist an mehreren Stellen stark sanierungsbedürftig - und kein echtes Hindernis.

BRÜNNINGHAUSEN

, 02.12.2015, 17:05 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein Loch im Zaun des Dortmunder Zoos - nur einer von vielen Mängeln, die wir bei unserer Begehung entdeckt haben. Durch dieses Loch passt auch ein Erwachsener.

Ein Loch im Zaun des Dortmunder Zoos - nur einer von vielen Mängeln, die wir bei unserer Begehung entdeckt haben. Durch dieses Loch passt auch ein Erwachsener.

Ein Zaun hat eigentlich die Aufgabe, etwas zu schützen. Entweder vor Eindringlingen von außen – oder davor, ein Areal zu verlassen. Beides macht der Zaun, der den Dortmunder Zoo schützen soll, eher nicht. Zwar ist er mit einer Gesamthöhe von etwas über zwei Metern eigentlich hoch genug und auch die zwei Bahnen Stacheldraht über ihm wirken zunächst abschreckend: Doch wer sich den Zaun auf der Südseite des Zoos anschaut, wird schnell Schlupflöcher finden. Auch ungeübten Menschen ist es an verschiedenen Stellen ohne große Probleme möglich, unentdeckt auf das Zoogelände zu kommen. 

So ist der Stacheldraht teilweise über mehrere Meter nicht mehr da, wo er sein soll. An anderen Stellen ist der Zaun eingedrückt oder sehr provisorisch geflickt. So ist eine Stelle, an der der Zaun offenbar aufgeschnitten worden war, zwar durch ein Metallgitter geflickt worden. Doch dieses Gitter wiederum wird lediglich durch dünne Kabelbinder gehalten, die man mit einem handelsüblichen Taschenmesser oder auch einer Nagelschere durchtrennen könnte.

Mängel sind wohl nicht erst seit gestern da

Auch gibt es mindestens ein Loch im Zaun, es wirkt auf den ersten Blick nicht sehr groß  - doch es lässt sich anheben und erweitern, auch hier kann man leicht auf das Zoogelände kommen. Zwar hat die Stadt am Mittwoch angekündigt, dass der Zaun erneuert werden soll – doch die Mängel im Zaun wirken nicht so, als seien sie erst gestern entstanden. Und auch nicht erst im August, als zum ersten Mal im Zoo eingebrochen wurde und unter anderem Äffchen gestohlen wurden.

Anfang November starb unter bisher mysteriösen Umständen Seelöwin Holly, nicht wenige vermuten, dass sie erschlagen wurde. Am Montagmorgen dann waren zwei Pinguine verschwunden, ein weiteres Tier war tot. Auch wenn bisher unklar ist, was letztlich zu diesem Vorfall geführt hat – der Zaun des Zoos dürfte nichts verhindert haben. Weder eine Flucht aus dem Zoo, noch ein Eindringen in ihn.

Jetzt lesen

Schlagworte:

Dortmund am Abend

Täglich um 18:30 Uhr berichten unsere Redakteure für Sie im Newsletter Über die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Lesen Sie jetzt