Silvester: Keine Böller in zwei Verbotszonen

Großeinsatz

Polizei und Stadt Dortmund wollen Pyrotechnik-Exzesse und sexuelle Übergriffe wie in Köln, Düsseldorf und Hamburg in der Silvesternacht 2015 / 2016 verhindern. Das Ordnungsamt, Bereitschaftspolizei und Zivilkräfte sind am kommenden Jahreswechsel auf den Straßen im Einsatz. In zwei Verbotszonen der Innenstadt dürfen Feiernde keine Pyrotechnik einsetzen.

DORTMUND

22.12.2016, 09:09 Uhr / Lesedauer: 2 min

"Die Polizeikräfte haben unter anderem den Auftrag, dem Entstehen kritischer und aggressiver Menschenansammlungen frühzeitig durch aktives polizeiliches Vorgehen entgegen zu treten", sagte Polizeipräsident Gregor Lange am Donnerstag (22.12.2016) über das Ziel dieses großen Einsatzes, der auch die bundesweit geltende "abstrakt hohe Terrorgefahr" berücksichtige. Die Bürger und deren Gäste sollen "friedlich und möglichst unbehelligt" ins neue Jahr feiern können. Im Einsatz sind das Ordnungsamt der Stadt Dortmund, die Bundespolizei und die Dortmunder Polizei.

Weil in der Silvesternacht 2015/2016 auf der Kölner Domplatte auch mit Pyrotechnik geschossen wurde, verbietet die Stadt Dortmund in zwei Bereichen der Innenstadt den Einsatz von Raketen, Böllern, Bengalos und anderen pyrotechnischen Gegenständen:

  • Hauptbahnhof: Vorplatz (und Katharinenstraße bis Kampstraße)
  • Alter Markt

 

Das Verbot beginnt am Silvestertag (31.12.2016) um 20 Uhr und endet in der Neujahrsnacht (1.1.2017) um 2 Uhr. Bürger dürfen die Pyrotechnik in diesen Bereichen mitführen, aber nicht anzünden. Polizei und Stadt Dortmund weisen darauf hin, dass Bengalos ohnehin nicht als Silvesterfeuerwerk verwendet werden dürfen. Das regelt das Sprengstoffgesetz.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau sagte über den Einsatz: "Wir wollen in Dortmund eine gute Atmosphäre schaffen, die keinen Platz für Aggressionen und sexuelle Übergriffe lässt." Die Polizei forderte die Bürger dazu auf, Straftaten sofort unter dem Notruf 110 zu melden. Ansprechbar sind neben den Polizisten auf den Straßen auch:

  • Mobile Wache Bahnhofsvorplatz / Katharinenstraße
  • Mobile Wache Alter Markt / Durchgang Reinoldikirchplatz
  • City-Wache an der Reinoldistraße 17 (20 bis 4 Uhr).

Zum ersten Mal setzt die Dortmunder Polizei in der Silvesternacht die Videokameras im Brückstraßenviertel ein. Damit lasse sich ein großer Bereich zwischen der Innenstadt und dem Hauptbahnhof überwachen. Im Einsatz ist die Polizei auch in Unterdorstfeld, wo Beamte in den Silvesternächten 2015/2016 und 2014/2015 von Neonazis angegriffen worden sind.

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Sexuelle Übergriffe hatte es in der Nacht zu Neujahr 2016 auch in Dortmund gegeben, allerdings längst nicht in einer so großen Dimension wie am Hauptbahnhof in Köln, in der Düsseldorfer Altstadt oder in Hamburg. Eine 22-jährige Kundin der Deutschen Bahn AG sprach von einer größeren Menschenansammlung und einer "merkwürdigen Atmosphäre" in der Halle des Dortmunder Hauptbahnhofs. Auf der Katharinenstraße habe in der Silvesternacht gegen 22 Uhr eine größere Gruppe von bedrohlich wirkenden jungen Männern gestanden.

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