Neonazis bewerfen Polizisten mit Böllern

Silvester-Bilanz für Dortmund

40 Schlägereien und drei größere Brände in der Nacht sowie Unfälle auf glatten Straßen in den frühen Morgenstunden: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst rutschten mit viel Arbeit ins neue Jahr. Ein Kind wurde in der Nacht verletzt. In Dorstfeld musste die Polizei gegen Nazis vorgehen.

DORTMUND

, 01.01.2015, 10:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Silvester-Nacht im Überblick:

- Böller-Querschläger trifft Kind am Kopf und verletzt es - Knaller und Raketen setzen Balkone in Brand - Wohnung in Hörde nach Feuer nicht mehr bewohnbar - Zahlreiche Schlägereien - Polizeieinsatz gegen randalierende Nazis in Dorstfeld Aktualisierung 14.55 Uhr: Ein Einsatz in Dorstfeld hatte relativ harmlos begonnen. Am Ende nahmen Polizisten einen 24-jährigen Neonazis in Dorstfeld vorübergehend in Gewahrsam. Zunächst ging es am Wilhelmplatz in Dorstfeld um ein brennendes Fahrrad. Als eine Streife eintraf, wurden die Polizisten von einer Gruppe von 15 bis 20 Personen sofort mit Feuerwerkskörpern beworfen. "Verletzt wurde zum Glück niemand", berichtete die Polizei am Donnerstagnachmittag. Mit Verstärkung konnte die Polizei die Lage beruhigen. Der vorübergehend in Gewahrsam genommenen 24-Jährige ist eindeutig der Naziszene zuzurechnen. Der Staatsschutz ermittelt.Aktualisierung 14.03 Uhr: Bahnhof im Nebel Die Bundespolizei berichtet von einer relativ ruhigen Silvester-Nacht. Laut Polizeisprecher Volker Stall sorgten Betrunkene und Taschendiebe für mehrere Einsätze. Darunter auch ein Einsatz um 22.50 Uhr im Dortmunder Hauptbahnhof. Dort hatte ein 24-jähriger Hobby-Pyrotechniker einen "Rauchtopf" entzündet und damit den Bahnhof eingenebelt. Der junge Mann wollte flüchten, als die Bundespolizisten ihn erkannt hatten. Nach der Festnahme entdeckten die Polizisten durchgängig verbotene Knaller und Fackeln, darunter 46 "Polenböller".Im Nächsten Update berichten wir über einen Polizeieinsatz in Dorstfeld. Dort hatten Nationalsozialisten randaliert. Die Polizei musste einschreitenSo haben wir um 10.35 Uhr berichtet: Laut Feuerwehr sei das Kinder von einem Böller-Querschläger am Kopf getroffen und verletzt worden - einer von 168 Silvester- und Neujahrs-Einsätzen für den Rettungsdienst in der Stadt. Im Einsatz waren auch Freiwillige Feuerwehren. Die Feuerwehr wurde in der Nacht zu 38 Einsätzen gerufen. Im Unionviertel brannte ein PKW aus. Um den Kleinwagen herum liegen zahlreiche Böller-Reste. Der Rettungsdienst leistete in 168 Notfällen Hilfe. Alkoholkonsum, Stürze und Schlägereien waren die Gründe für die Notrufe. Polizei: 40 Schlägereien in einer Nacht "Im Vergleich zu einem Samstag war das nicht deutlich mehr", lautet die Bilanz der Polizei aus der Nacht zum Neujahrs-Tag. Andreas Weiß, Dienstgruppenleiter auf der Leitstelle im Präsidium: "Mit 40 Körperverletzungen und 20 Sachbeschädigungen waren das zwischen 22 und 6 Uhr die silvestertypischen Einsätze." Am Neujahrsmorgen ereigneten sich auf glatten Straßen mehr Unfälle als sonst. Es blieb bei Blechschäden.Drei größere Brände Silvestertypisch waren auch die drei größeren Brandeinsätze der Feuerwehr im Clarenberg in Hörde, im Friedrich-Henkel-Weg in Dorstfeld und an der Rheinischen Straße im Unionviertel in der Innenstadt. In Hörde und in Dorstfeld waren Balkon-Brände in die Wohnungen durchgedrungen, in der Rheinischen Straße brannte eine Dachgaube. Martin Rammelmann von der Feuerwehr geht davon aus, dass Feuerwerkskörper die Brände ausgelöst haben. Mieter müssen Wohnung verlassen Die Folgen sind für die Nachbarn aus dem Clarenberg in Hörde besonders schwer: Die Räume der Wohnung in der fünften Etage sind nicht mehr bewohnbar. Sie mussten noch in der Nacht umziehen. Das Feuer war um 0.35 Uhr ausgebrochen. Die Feuerwehr musste auch Mieter aus einer darüber liegenden Wohnung retten, da Rauch in ihre Räume eingedrungen war. Brandrauch ist giftig und kann lebensgefährlich sein.Kräftig lüften Drei weitere Hochhaus-Wohnungen wurden von der Feuerwehr genauer untersucht, da auch dort Rauch eingedrungen war. Die Nachbarn hatten Glück - sie konnten schnell wieder in die Wohnungen zurück. Sie müssen jetzt kräftig lüften, um den typischen Brandgeruch herauszubekommen. Böllerreste kleben auf nassen Straßen Auf den Straßen in den Außenbezirken und in der Innenstadt liegt viel Arbeit für die Straßenreiniger der Entsorgung Dortmund (EDG). Sie müssen in den nächsten Tagen die Böllerreste der Feiernden auflesen. Auf den nassen Straßen haften die Papierreste der Böller und Raketen besonders "gut". Anwohner können helfen, indem sie die Reste auf den Straßen schon einmal zusammenfegen.

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