Tote, Verletzte und Brände durch Feuerwerk

Deutschland-Bilanz

Schattenseite einer prächtigen Silvesternacht: Mehrere schwere Vorfälle trüben bei einigen Silvesterfeiern die Freude über den Jahreswechsel. Es gibt Schwerverletzte, Brände - und auch Tote. Schuld sind zumeist Feuerwerkskörper und illegale Böller.

Berlin/Duisburg/Dortmund

01.01.2015, 11:45 Uhr / Lesedauer: 3 min
Ob Vandalismus am Auto, angesengte Wohnzimmerteppiche oder Böller-Unfälle: Silvester wird häufig zum Fall für die Versicherungen.

Ob Vandalismus am Auto, angesengte Wohnzimmerteppiche oder Böller-Unfälle: Silvester wird häufig zum Fall für die Versicherungen.

Kurparkhalle in Cuxhaven brennt! :-( pic.twitter.com/0kDRmW5oXp

In Cuxhaven brannte die Kurparkhalle komplett ab.

Kurparkhalle in Cuxhaven brennt! :-( pic.twitter.com/0kDRmW5oXp

— Schorni09 (@Meingott09) 

Die Ursache hierfür ist laut Polizei aber noch unbekannt. Ermittler wollen im Laufe des Tages nach Spuren suchen. 140 Feuerwehrleute waren die ganze Nacht im Einsatz und verhinderten immerhin den Übergriff der Flammen auf ein weiteres Veranstaltungsgebäude. Die Höhe des Schadens schätzt die Polizei auf 750.000 Euro.   Kriminalität Mit Böllern sprengte eine Gruppe Jugendlicher das Schaufenster eines Chemnitzer Supermarkts, um danach Alkohol aus den Regalen zu stehlen. Die sechs 15- bis 26-Jährigen wurden vorläufig festgenommen. Im Kreis Heilbronn (Baden-Württemberg) lief eine Silvesterfeier aus dem Ruder. Ein 19-Jähriger stieß dabei einem 25-Jährigen eine Gabel in die Stirn und fügte ihm eine Wunde zu. Bei einer Schießerei vor einer Bar in Berlin wurden zwei Männer schwer verletzt. Ein Opfer wurde lebensgefährlich im Bauch getroffen und notoperiert. Der andere Mann erlitt eine Schussverletzung im Bein. In Bonn wurde ein 16-Jähriger bei einer Messerstecherei in einem Nachtbus lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Auch zwei seiner Begleiter wurden bei dem Streit mit einem 16-Jährigen und einem 20-Jährigen leicht verletzt.

In Nordrhein-Westfalen sei die Silvesternacht für die Polizei insgesamt ruhig verlaufen. Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) verzeichnete nach eigenen Angaben in der Nacht zwar 2756 "silvesterbedingte Einsatzanlässe". Das seien aber 718 weniger als im Jahr zuvor.

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Die Polizisten schritten demnach 616 mal wegen Körperverletzung ein und nahmen 319 Sachbeschädigungen und 215 Eigentumsdelikte auf. 262 mal rückten sie zur Unterstützung der Feuerwehr und zur Brandermittlung aus. Hinzu kamen 69 Hausfriedensbrüche, 597 Ruhestörungen, 71 Fälle von häuslicher Gewalt und 380 Hilfeersuchen. 227 Personen sahen sich nicht mehr in der Lage, den Weg nach Hause zu finden und mussten deshalb die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen. "Dabei spielte vor allem Alkohol häufig eine Rolle", teilte das Landesamt mit.