Sigrid Karhardt konnte über alles schreiben, was uns bereichern kann
Unvergessen
Jahrzehntelang war sie die Stimme dieser Redaktion in Dortmunds vielfältiger Kulturszene. Nun ist Sigrid Karhardt gestorben. Wir trauern und sagen Adieu. Ein Nachruf auf einen besonderen Menschen.

Sigrid Karhardt im Jahr 2005 © fotoduets - stock.adobe.com / Menne (A)
Sigrid Karhardt ist tot. Sigrid war eine Journalistin mit Herz. Eine Kollegin mit Kunstverstand, die bis 2007 in der Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten gearbeitet hat. Freitagnacht (11.3.) ist sie im Alter von 78 Jahren gestorben.
Gesicht und Stimme dieser Redaktion
Mehr als vier Jahrzehnte war Sigrid Karhardt das Gesicht und die Stimme dieser Redaktion für die vielfältige Kulturszene dieser großen und dann oft sehr kleinen Stadt. In der Kulturszene kennt man sich. Und viele Freundinnen und Freunde des Schauspiels, des Balletts, der Oper, der Galerien … werden sich an „S.K.“ erinnern. Und dann sofort ein weiteres Gesicht vor Augen haben: das von Konrad Schmidt. Er ist im Oktober 2020 gestorben und war der Mensch an ihrer Seite, und viele Jahre Kulturchef der Ruhr Nachrichten.
Das Bild, wie die beiden stets zusammen, kurz bevor sich der Vorhang hebt, auf ihren Plätzen vor der Bühne Platz nahmen, werde ich nicht vergessen. Es wirkte stets vertraut, neugierig, erwartungsvoll. Ihr gemeinsamer Sehnsuchtsort im echten Leben war eine Wassermühle in Kärnten. Wenn sie konnten, tauschten sie den Sound der Großstadt gegen die Ruhe von Maria Luggau. Sigrid hat über alles geschrieben, was in Dortmund mit den Mitteln des Tanzes, des Dramas, der Komödie, der Musik … uns Menschen verunsichern, bereichern, unterhalten oder einfach nur begeistern kann.
Ballett war ihre Leidenschaft
Sie konnte begeistern. Leserinnen und Leser. Und junge Kolleginnen und Kollegen, denen sie stets fürsorgliche Ratgeberin und Wegweisende war. Besonders das Ballett war ihre Leidenschaft. Sie liebte das Ästhetische, das Schöne in der Kunst, den Zauber dieses einen, perfekten Moments. Ohne Konrad war sie nicht mehr ganz. Nun sind beide fort. Oder woanders. Und fehlen hier. Adieu Sigrid.