Seid doch mal ehrlich

Kommentar

Authentizität wichtig für Influencers. Damit bilden sie ihre Marken, machen sich für Werbekunden attraktiv. Um wirklich authentisch zu sein, müssten sie aber genau das transparent machen.

Dortmund

, 02.07.2018, 14:59 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bastian Pietsch

Bastian Pietsch © Bastian Pietsch

Influencer machen Werbung. Das ist nicht schlimm, schon gar nicht verboten. James Bond fährt auch aus einem Grund Aston Martin. Aber man muss sich vor Augen führen: Junge Menschen schauen sich bewusst, in ihrer Freizeit, oft viele Male, an jedem Tag die Profile professioneller Werbeschaffender an.

Sicher, Influencer sind mehr: Sie unterhalten, machen auf Themen aufmerksam. Und sie schaffen Gemeinsamkeit für eine Zielgruppe, die auf der Suche nach Orientierung ist. Darin sind sie nicht anders als andere Berühmtheiten. Allerdings: Influencer sind berühmt für Selbstinszenierung. Welche Charaktere eine Generation zu Vorbildern erhebt, sagt viel über die Werte dieser Generation.

„Kauf dieses Produkt“

Influencer geben sich den Anschein, stets nahbar zu sein. Aus diesem Anschein der Nähe erwächst die Kraft des Influencer-Marketings. Es suggeriert: „Ich habe mich selbst verwirklicht und du kannst das auch (kauf‘ dafür dieses Produkt).“

Viele werden das reflektieren und verstehen, jedoch nicht alle. Und genau dort liegt das Problem: Wollten Influencer wirklich authentisch sein, müssten sie von sich aus transparent machen, dass sie eine geschönte Variante der Realität abbilden und dafür häufig auch von Marken bezahlt werden. Kaum einer hätte da ein Problem mit. Wer das nicht tut, ist nicht authentisch, sondern verlogen.

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