Vermarktung für „Segro-Park Dortmund“ hat begonnen Logistik an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel

Vermarktung für „Segro-Park Dortmund“ an der Stadtgrenze hat begonnen
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Die Pläne für den Logistik- und Gewerbepark an der Stadtgrenze von Dortmund-Mengede und Castrop-Rauxel nehmen konkrete Züge an. Das Unternehmen Segro hat mit der Vermarktung von Logistikflächen auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände begonnen.

Auf dem Portal immobilienscout24 bietet das Unternehmen nun Lager- und Produktionsflächen mit (zunächst) insgesamt 142.202 Quadratmetern Fläche an. Damit sind drei von vier Hallenkomplexen für Logistik in der Vermarktung. Segro ist ein international agierender Spezialist für die Entwicklung von Gewerbeimmobilien. Realitätsnahe 3D-Grafiken visualisieren das Vorhaben.

Gemeinsam mit Hagedorn Revital hatte Segro die Fläche geplant. Hagedorn hatte seit 2017 für Rückbau, Abriss und Sprengung des ehemaligen Kohlekraftwerks gesorgt. Das Gütersloher Unternehmen wandelte das knapp 60 Hektar große Areal von einem Brownfield in ein Greenfield um und bereitete es für die künftige Nutzung vor.

Ende Oktober 2023 informierten die in der LogPoint Ruhr GmbH zusammengeschlossenen Unternehmen Anwohner und Lokalpolitiker über die weitere Planung.

„Segro-Park Dortmund“

Im Fokus: die innere und äußere Erschließung des Logistikparks. Dazu zählt zum einen der Neubau der sogenannten Planstraße über das Gelände. Zum anderen gehört dazu der Ausbau der Autobahn-Anschlussstelle Dortmund-Bodelschwingh sowie der Straßen Königshalt und Langenacker für den Schwerlastverkehr – und im Norden der Ost-/Nierhausstraße für den Auto- und Kleinlastverkehr.

Mit den Baugenehmigungen für die ersten beiden zusammen rund 50.000 Quadratmeter großen Hallen beginne der Bau der Planstraße, erklärte Carsten Lümkemann, Direktor für technische Entwicklung bei Segro, am Informationsabend im Herbst.

Das Unternehmen bleibt Eigentümer und vermietet die Logistikflächen. Potenzielle Mieter würden sich für eine Ansiedlung interessieren, wenn der Bau beginne und man sehe, dass da was stehe.

Insofern weist die Vermarktung im Portal immobilienscout24 auf einen nahenden Baubeginn hin. Im Exposé heißt das Gewerbe- und Logistikzentrum nun „Segro-Park Dortmund“ und dürfte den Namen „LogPoint Ruhr“ als Gesellschaftsname für die Flächenentwicklung ersetzen. Das zeigen vergleichbare Logistikparks des Unternehmens.

Anwohner und Lokalpolitiker in einem Zelt beim Informationsabend.
Ende Oktober informierten Manager der LogPoint Ruhr GmbH Anwohner und Politiker über die weiteren Planungen für den Gewerbe- und Logistikpark. © Uwe von Schirp

Im Exposé bewirbt Segro seinen neuen Park als „nachhaltigen Logistik- und Gewerbepark der Superlative“. Die Mietfläche werde nach Abschluss aller Bauphasen mehr als 200.000 Quadratmeter umfassen. Weiter heißt es: „Hohe Ansprüche an klimafreundliches Bauen, ein ressourcenschonender Betrieb der Gebäude sowie neue Arbeitsplätze schaffen eine zukunftsfähige Perspektive.“

Der international agierende Konzern für Industrieimmobilien verweist auf die große Bandbreite bei den Flächengrößen. Segro verspricht, „dass für jeden potenziellen Kunden und verschiedenste Konzepte die passende Fläche bereitstehen wird.“

Der größte nun in der Vermarktung befindliche Komplex ist „Logistik B“, mittig an der Grundstücksgrenze zur Nierhausstraße hin gelegen und mit einer Gesamt-Nutzfläche von 86.404 Quadratmetern. Darin eingeschlossen sind Büro- und Zwischengeschossflächen.

Blick von Westen auf den Segro-Park in einer 3D-Visualisierung.
Blick von Westen auf den Segro-Park: im Vordergrund die Gewerbehallen auf der Castrop-Rauxeler Fläche des Gewerbe- und Logistikparks, rechts die Oestricher Straße in Deininghausen. Östlich von Gewerbehallen und Planstraße baut Segro ein Parkhaus mit 900 Stellplätzen. © Segro

„Es bleibt dabei, dass im ersten Schritt die Bauteile A und C geplant sind“, teilt Daniel Hosie auf Anfrage unserer Redaktion mit. Hosie ist Senior PR-Berater in der Agentur PB3C, die für Segro die Medienarbeit betreut. „Dennoch macht sich Segro bereits jetzt auch an die Vermarktung von Bauteil B.“

Die Pläne, die Segro Ende Oktober den Anwohnern präsentierte, haben demnach Bestand. „Logistik A“ ist der mit 18.581 Quadratmetern kleinste Hallenkomplex. Er liegt am Rande Planstraße und damit der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel. Im rechten Winkel schließt sich „Logistik C“ mit 37.217 Quadratmetern an. Der Komplex befindet sich nördlich von Kreuzloh-Siedlung und Planstraße.

Laut Exposé sind alle Hallen zwölf Meter hoch. Segro verspricht ein flexibles Design und maßgeschneiderte Lösungen für seine Kunden. Das trifft auch auf die Büro- und Sozialflächen zu, die hochwertig ausgestattet werden sollen. Zu den Spezifikationen zählt auch das Parkhaus an der nördlichen Zufahrt von Oststraße/Nierhausstraße. Es soll 900 Parkplätze vorhalten.

Bagger vor einer großen Halde geschredderten Betons.
Ein einsamer Bagger bewegt Erde und Geröll auf dem riesigen Areal des künftigen Segro-Parks. Noch haben der Bau der Planstraße und der Logistikhallen nicht begonnen. © Uwe von Schirp

Das Unternehmen wirbt mit Aspekten der Nachhaltigkeit. So sollen zur Ausstattung Gründächer, Grüne Fassaden (Parkdecks), Photovoltaik-Anlagen, Ladesäulen für Elektro-Pkw, Regenwasserspeicher, eine fossilfreie Energieversorgung, ein hoher energetischer Gebäudestandard, heller Asphalt, kohlenstoffarmer Beton und ausgewiesene Artenschutzgebiete gehören.

Nicht unwesentlich, mit Blick auf die verkehrspolitischen Diskussionen vor allem in der Bezirksvertretung Dortmund-Mengede: „Gleisanschluss möglich“, heißt es unter den Spezifikationen im Exposé. Unter den Ausstattungs-Details nennt Segro

ferner Erholungs- und Sportbereiche sowie Ruhezonen für Lkw-Fahrer.

Letztere waren eine Bedingung seitens der Stadt Dortmund. Anwohner fürchten derweil eine Nutzung durch fremden Schwerlastverkehr und die Ansiedlung von Prostitution. Letztere Sorge wies die Stadt Dortmund indes mit Blick auf die Sperrbezirks-Verordnung zurück.

Trotz der Vermarktung ist es auf dem riesigen ehemaligen Kraftwerks-Areal noch ruhig. Einzelne Schaufelbagger bewegten am Dienstag (5.3.) Erdreich auf dem künftigen Bauplatz.