Der angekündigte Baubeginn für den großen Logistik- und Gewerbepark auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände an der Stadtgrenze von Dortmund und Castrop-Rauxel hat die Anwohner der Kreuzloh-Siedlung irritiert. Sie befürchten, von den beiden Städten und der „LogPoint-Ruhr“ GmbH hinters Licht geführt zu werden.
Stattdessen würde der Schwerlastverkehr zunehmend vom Gewerbegebiet Deininghauser Weg die kurze Verbindung zur Autobahn über Oestricher Straße und Langenacker nutzen. Obwohl die Straßen für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gesperrt sind. Mehr noch: Die Lastzug-Fahrer würden vorgeschoben angeben, sie führen die Baustelle des neuen Logistikparks an.
Städte stimmen sich noch ab
Nach der Kritik der Anwohner stellte unsere Redaktion bezüglich der aktuellen und künftigen Verkehrssituation Anfragen an die Städte Dortmund und Castrop-Rauxel. Die Antworten ließen gut drei Wochen auf sich warten.
Mit Blick auf die im Beteiligungsverfahren zur Bauleitplanung angekündigte Sperrung der Oestricher Straße für den Durchgangsverkehr schreibt Castrop-Rauxels Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann: „Es ist noch nicht fest vereinbart, mit welcher baulichen Maßnahme der Lkw-Verkehr unterbunden werden soll. Ein geplanter Umbau ist vom Bebauungsplan unabhängig.“
Abstimmungsgespräche zwischen den Städten Dortmund und Castrop-Rauxel liefen noch. „Und unfertige Ideen bringen der Öffentlichkeit ja keine neuen Erkenntnisse.“
Dortmunds Stadtsprecher Christian Schön bestätigt die noch laufenden Gespräche. Die Oestricher Straße solle (wie die Planstraße durch den Gewerbepark) allein für Pkw durchgängig befahrbar sein, ebenso für die Buslinie 361. Christian Schön schreibt allerdings: „Die Abbindung für Lkw wird zunächst durch straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen über eine Beschilderung (Lkw-Fahrverbot) und verstärkte Kontrollen erfolgen.“

Das Lkw-Fahrverbot gibt es indes schon jetzt. Maresa Hilleringmann schreibt: „Das aktuell bestehende und ausgeschilderte Lkw-Verbot wird durch die Polizei kontrolliert.“ Sie leitete unsere Anfrage an die Pressestelle der Kreispolizei Recklinghausen weiter.
Sprecher Andreas Lesch erklärt, für das Castrop-Rauxeler Stadtgebiet gebe es „von Seiten der Bürger keinerlei Beschwerden über Fahrzeuge, die darüber fahren, es aber nicht dürfen“. Dementsprechend gebe es über die üblichen Streifenfahrten hinaus auch keine besonderen Kontrollen. „Generell sind wir aber dankbar, wenn wir solche Hinweise bekommen“, erklärt Lesch.
Dortmunds Stadtsprecher Christian Schön verweist nach unserer Anfrage noch einmal auf die Planung, dass der Lkw-Verkehr künftig nur über Dortmunder Stadtgebiet, also den Langenacker, auf die Autobahn geführt werde. Grundlage für die äußere Erschließung des Gewerbe- und Logistikparks seien städtebauliche Verträge, die die „LogPoint Ruhr GmbH“ mit den beiden Städten sowie Straßen.NRW und der Autobahn GmbH geschlossen habe.

„Zum Regelungsumfang der städtebaulichen Verträge gehört auch, dass Baugenehmigungen für Gebäude und bauliche Anlagen auf der Entwicklungsfläche erst erteilt werden können, wenn die Erschließung insgesamt als gesichert angesehen werden kann“, schreibt Schön. Eine Nutzungsaufnahme könne „erst erfolgen, wenn die Straßenbaumaßnahmen umgesetzt und die äußere Erschließung fertiggestellt ist“.
Viele offene Fragen der Anwohner, vor allem bezüglich des Verkehrs, dürfte die LogPoint Ruhr GmbH bei einer Informationsveranstaltung beantworten. Die Anwohner hatten die Gesellschafter Hagedorn Revital und Segro kritisiert, die auch unserer Redaktion gegenüber für September angekündigte Informationsveranstaltung nicht abzuhalten.
Mittlerweile haben die Unternehmen die Anwohner für den 26. Oktober (Donnerstag) um 17 Uhr zu der Veranstaltung auf das Baugelände eingeladen. Nach Präsentationen über Bauvorbereitung sowie Nutzungskonzept und Ablauf des Hochbaus stehen die innere und äußere Verkehrserschließung auf dem Programm des Abends.
Die Informationsveranstaltung findet am Donnerstag, 26. Oktober, ab 17 Uhr auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände statt. Das Zelt steht an der ehemaligen Werkszufahrt gegenüber der Oestricher Straße 46 in Castrop-Rauxel-Deininghausen.
Zwecks genauer Planung bitten die Hagedorn Unternehmensgruppe und Segro um eine namentliche Anmeldung bis zum 12. Oktober.
Die Anmeldungen nimmt Stephanie Fontein per E-Mail unter fontein@ug-hagedorn.de oder telefonisch unter (05241) 50051102 entgegen.