Was zu Streiks in Dortmund wichtig ist Auswirkungen bei Müllabfuhr, Bürgerdiensten und mehr

Müllabfuhr, Bus und Bahn, Flughafen: Viele Streiks in Dortmund
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Dortmund erlebt derzeit Warnstreiks in vielen Bereichen mit entsprechenden Folgen. Noch bis Sonntag (15.3.) wird sich der aktuelle Arbeitskampf der Gewerkschaft Verdi in unserer Stadt teilweise bemerkbar machen.

Kitas und andere Erziehungsberufe machten am Freitag (7.3.) den Anfang. 3000 Menschen kamen zu einer Streikkundgebung in Dortmund, um zum „Equal Payday“ für eine gerechtere Bezahlung von Frauen in sozialen und pflegerischen „Care“-Berufen. Viele Kitas und Betreuungseinrichtungen blieben geschlossen.

Seitdem setzte sich das Streikgeschehen immer weiter fort. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftige von sämtlichen der Tarifrunde betroffenen Bereichen im Verdi Bezirk Westfalen aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Das betraf und betrifft mehrere Branchen wie Nahverkehr, Müllabfuhr, Flughafen oder auch Bereiche wie die Stadtverwaltungen, Kitas, Sparkassen, Schwimmbäder, Jobcenter, Arbeitsagenturen sowie Stadtwerken, die ebenfalls zum Warnstreik am Mittwoch (12.3.) aufgerufen waren.

Die Folgen der Streiks in Dortmund - ein Überblick:

Am Mittwoch (12.3.) hat die Gewerkschaft Verdi zwischen 10.30 und 12.30 Uhr eine große Kundgebung auf dem Friedensplatz mit mehreren Tausend Streikenden abgehalten. Angekündigt waren hier 5000 Teilnehmer - schätzungsweise waren es sogar etwas mehr. Auch Mitarbeitende aus Hamm, Unna, dem Hochsauerland und der Hellwegregion sind nach Dortmund gekommen.

Keine Müllabfuhr, Recyclinghöfe geschlossen

Bereits am 8. und 9. März (Samstag und Sonntag) fiel in ganz Dortmund die Müllentsorgung durch die EDG aus. Die samstags stark frequentierten Recyclinghöfe blieben geschlossen. Das setzt sich jetzt sogar bis zum kommenden Wochenende fort. Die Straßenreinigung findet bis dahin „nur mit Fokus auf die Verkehrssicherung“ statt, teilt die EDG mit.

Das führt etwa dazu, dass sich in Dortmund an vielen Orten tatsächliche Müllberge ergeben. Denn abgesehen von der ausbleibenden Straßenreinigung finden auch die Papierkorbleerungen in der Innenstadt nicht statt.

Noch bis Sonntagmorgen (16.3.), 7 Uhr, gehen Teile der EDG, darunter die Beschäftigten im Bereich Müllentsorgung, Straßenreinigung, Grünpflege und Recyclinghöfe in den Streik.

Das bedeutet: Die Müllberge werden aus Dortmund dann ab Sonntagmorgen verschwinden. Zunächst ist die City und der Wall dran. Ab Montag dann der Rest der Stadt - in der Nordstadt werden Sonderteams unterwegs sein.

Und: Auch an diesen Tagen entfiel die Leerung von grauen Restmülltonnen und Biotonnen. Die Müllabfuhr startet dann ab Montag wieder in den gewohnten Touren - eine gesonderte Nachleerung findet nicht statt.

Auch alle sechs Recyclinghöfe und die Möbelbörse blieben an den Streiktagen geschlossen. Der Recyclinghof Hacheney öffnet am Montag, die anderen ab Dienstag wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten.

Das Recyclingzentrum Dortmund und das Wertstoffzentrum Pottgießerstraße blieben von dem Streik unberührt. Die „Gebührenfreie Grünschnittannahme“ findet am Samstag, 15. März, wie geplant am Wertstoffzentrum Pottgießerstraße statt.

Ein Müllhaufen liegt vor einem geschlossenen Tor eines Recyclinghofs in Dortmund - wegen eines Verdi-Warnstreiks ist hier geschlossen
Die Recyclinghöfe waren geschlossen - trotzdem haben offenbar etliche Menschen noch nicht davon gehört. Am Dienstagnachmittag (11.3.) etwa war vor dem Recyclinghof in Aplerbeck zu beobachten, wie in kurzer Zeit mehrere Autos kamen. Während die meisten wieder unverrichteter Dinge kehrtmachten, stiegen manche aus und legten ihren Müll vor das geschlossene Tor. Ein ähnliches Bild ergab sich etwa in Huckarde. © Oliver Schaper

Auch Bürgerdienste und Ordnungsdienst betroffen

Auch die Beschäftigten der Stadt Dortmund im Bereich Bürgerdienste, der kommunale Ordnungsdienst und die Verkehrsüberwachung sowie die Schulhausmeister sind und waren im Streik. Wie Verdi ankündigt, sollen die Bürgerdienste auch von Donnerstag (13.3.) bis Samstag (15.3.) betroffen sein.

Wie Verdi ankündigt, seien bei der Stadt Dortmund auch die Schulhausmeister bis Ende der Woche im Streik – es müsse mit Beeinträchtigungen im Schulbetrieb und der Nutzung der Turnhallen in Dortmund zu rechnen sein.

Streik bei Bus und Bahn

Im Nahverkehr bewegte sich am 12. März (Mittwoch) einen Tag lang nichts. Alle Fahrten von DSW21 fielen an diesem Tag aus.

Das Personal von DSW21 streikte sogar noch länger: Bereits am Montag (10.3.) und Dienstag (11.3.) waren aber nur einige technische Unternehmensbereiche des Dortmunder Verkehrsbetriebs zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Busse und Stadtbahnen konnten bis auf „kleinere Einschränkungen“ im Linienbetrieb regulär fahren.

Am Mittwoch standen dann sämtliche Stadtbahn- und Buslinien von DSW21 in Dortmund, Castrop-Rauxel und Schwerte still.

Streik auch am Flughafen Dortmund

Der Flughafen Dortmund wurde am Montag (10.3.) bestreikt, alle Verbindungen fielen aus. Für Montag betraf das 50 Flugbewegungen. Nach Rechnung des Flughafens waren von dem Streik in Dortmund rund 9000 Passagiere betroffen sein.

Der Flugverkehr lief am Dienstag wieder normal. An diesem Tag hoben noch einige Maschinen ab, die planmäßig eigentlich am Montag starten sollten. Wegen des Warnstreiks waren die Starts um einen Tag verschoben worden.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am Freitag (7.3.). Wir haben ihn immer dann aktualisiert, wenn wir neue Informationen erhalten haben. Sobald wir weitere Informationen erhalten, ergänzen wir diesen Artikel weiter.

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