Erneuter Verdi-Warnstreik: Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten an nahezu allen deutschen Flughäfen aufgerufen, am Montag (10. März) ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen sind neben dem Flughafen Dortmund auch die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf. „Es wird zu massiven Einschränkungen bei Abflügen und Ankünften bis hin zu Flugstreichungen kommen“, hatte Verdi im Vorfeld betont.
Betroffen von den Arbeitsniederlegungen am Montag (10. März) sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt/Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg, und Leipzig-Halle.
50 Flüge in Dortmund betroffen
Der Flughafen Dortmund hatte am Freitag (7.3.) bestätigt, dass er vom Streik betroffen ist. Passagieren, die am Streiktag eine Flugreise von oder nach Dortmund geplant haben, wird „dringend empfohlen“, sich mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen. „Der Dortmund Airport bittet darum, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen“, schreibt Sprecherin Carolin Rathmann in einer Mitteilung.
Für Montag wären 50 Flugbewegungen geplant gewesen. Nach Rechnung des Flughafens sind von dem Streik in Dortmund wohl rund 9000 Passagiere betroffen.
Der AirportShuttle und der AirportExpress fahren an diesem Tag nach Plan.
Diese Rechte haben Fluggäste
Fluggastrechtsexpertin Feyza Türkon vom Unternehmen „Flightright“ gibt eine Einschätzung. Hierin heißt es: „Bei Streiks, die sich der Kontrolle der Fluggesellschaften entziehen, wie bei den aktuellen Verdi-Streiks in verschiedenen deutschen Städten, haben Passagiere in der Regel keinen Anspruch auf Entschädigung gemäß der europäischen Fluggastrechteverordnung.“
Entschädigung oder nicht?
Fluggesellschaften seien aber auch in solchen Fällen dazu verpflichtet, Passagieren unverzüglich einen Ersatztransport zu organisieren und müssen dabei „ihre eigenen, aber auch Flüge anderer Airlines mit direkter oder indirekter Verbindungen prüfen“.
Deshalb schließt Feyza Türkon ihre Einschätzung mit den Worten: „Sollte die schnellstmögliche Beförderung erst etliche Stunden nach dem Ende des Streiks möglich sein, können Flugreisende daher im Einzelfall trotzdem Anspruch auf Entschädigungsleistungen haben.“
Streik am Flughafen Dortmund: „Verdienen angemessene Bezahlung“
Worum geht es Verdi eigentlich?
„Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen. Die Beschäftigten an den Flughäfen leisten eine unverzichtbare Arbeit für den reibungslosen Ablauf des Luftverkehrs und tragen für die Sicherheit aller Passagiere maßgeblich Verantwortung. Auch sie verdienen eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen“, erklärte dazu Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, in der Streikankündigung.
Hinweis der Redaktion: Eine erste Version dieses Artikels haben wir am 7.3.2025 veröffentlicht. Wir haben ihn aktualisiert und neu veröffentlicht.