Gerücht über endgültiges Aus für kostenlose Sperrmüll-Tage Wie es mit den Sonderaktionen in Dortmund weitergeht

Kostenlose Sperrmüll-Sammlungen laufen bald aus: Wie geht es weiter?
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Eines steht jetzt schon fest: Über mangelndes Interesse konnte sich dieser Modellversuch sicher nicht beklagen. Die kostenlosen Sperrmüll-Sammlungen, welche die EDG nach einem Beschluss des Rats seit August 2022 in allen Dortmunder Stadtteilen angeboten hat, wurden durch die Bank gut genutzt - meist sogar zu gut.

Oft führten die Aktionen zu Müllbergen und Anwohnerbeschwerden, teils mussten die Müllmänner und -frauen der EDG einen zweiten Abhol-Tag einschieben, weil sie die Müllmassen anders nicht bewältigt bekamen.

Nun biegt der Modellversuch auf die Zielgerade ein: Am 29. Juli sind die südöstliche Innenstadt und die Gartenstadt dran, am 5. August Kirchlinde, Jungferntal und Rahm und am 12. August Mengede, Nette und Schwieringhausen. Am 19. August schließlich endet die Aktion mit der Sperrmüll-Sammlung in Bodelschwingh, Westerfilde und Oestrich.

Die Frage, die bleibt: Wie geht es mit den kostenlosen Sperrmülltagen in Dortmund weiter? Wird aus dem Experiment ein festes Angebot? Oder wird es zu den Akten gelegt und durch ein anderes Konzept ersetzt?

„Von einem Ende der Aktion weiß ich nichts“

Am Mittwochvormittag (26.7.) kursierte im Radio eine Meldung, wonach die Entscheidung dazu bereits gefallen sei: Die kostenlosen Sperrmüll-Sammlungen würden nicht weitergeführt, meldete WDR2 in seinen Lokalnachrichten und berief sich auf nicht näher genannte „Informationen des WDR“.

Jendrik Suck, Chef der CDU-Ratsfraktion, die zusammen mit den Grünen den Anstoß für das Modellprojekt gegeben hatte, zeigte sich auf Anfrage unserer Redaktion überrascht von dieser Meldung: „Von einem Ende der Aktion weiß ich nichts. Wir haben beschlossen und besprochen, dass die EDG bis Ende August eine Bilanz vorlegt und wir das dann gemeinsam evaluieren.“ Ebenso äußerte sich seine grüne Amtskollegin Ingrid Reuter.

EDG kündigt „zeitnah“ Bilanz an

An dieser Evaluation arbeite man gerade, hieß es von der EDG auf Anfrage: Nach dem Abschluss des Pilotprojekts mit der Sammlung am 19. August werde man „zeitnah“ eine „ausführliche Bilanz“ ziehen.

„Das Projekt hat ein bisschen geruckelt“, sagte Grünen-Fraktionschefin Reuter im Gespräch mit unserer Redaktion - eine reichlich diplomatische Formulierung, bedenkt man die zweimonatige Zwangspause im September und Oktober 2022, die die EDG einlegen musste, nachdem es zum Start in den Stadtbezirken Scharnhorst und Brackel teils chaotische Zustände gegeben hatte.

„Es gibt keine Festlegung“

Nach dem Neustart im November mit neuem Konzept - statt einen kompletten Stadtbezirk an einem Tag abzufahren, wurde nun mit bedeutend mehr Terminen und kleineren Gebieten gearbeitet - lief es zwar besser, doch gab es trotzdem regelmäßig Klagen von Anwohnern.

Ob das Projekt weitergeht, ist noch unklar. Grüne und CDU, die im Rat eine Mehrheit haben, wollen die Bilanz der EDG abwarten. „Da schauen wir erst einmal drauf“, sagte Reuter. „Es gibt keine Festlegung.“

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