Konkurrenz für Lieferando und Amazon: „Wolt“ kommt nach Dortmund

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Konkurrenz für Lieferando und Amazon: „Wolt“ kommt nach Dortmund

rnNeuer Bringservice

Nicht nur Burger, Pizza und Co. kann man in Dortmund künftig per Lieferdienst bestellen - sogar BVB-Fanartikel: Der Alles-Lieferdienst „Wolt“ geht an den Start..

Dortmund (DO)

, 09.04.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Pommes, Pizza, Pasta: Das sind nur einige der Gerichte, die sich im Internet bestellen und nach Hause liefern lassen. Es gibt auch onlinebasierte Bringdienste für Lebensmittel, Getränke oder andere Artikel des täglichen Bedarfs. Dazu kommen klassische Versandunternehmen, die Waren von Firmen mit Onlineshops zustellen. Und der Trend geht nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie zu Bestellungen im Internet.

Das Angebot ist groß, die Nachfrage auch. Nun geht in Dortmund ein weiterer Lieferdienst an den Start, der ein Alleslieferer sein will: das finnische Unternehmen Wolt. In Deutschland ist der Lieferservice bereits in Berlin, Köln, Düsseldorf, Essen, Leipzig, Hannover, Hamburg, München und Frankfurt am Main vertreten. Dortmund ist damit der zehnte Standort.

Badebomben von Lush

Wolt möchte nach eigenen Angaben in seiner App nicht nur die „besten Restaurants der Stadt“ listen - sondern auch lokale Einzelhändler, die keinen eigenen Onlineshop haben. In anderen Städten, in denen Wolt schon länger vertreten ist, sind das zum Beispiel Supermärkte oder die Kosmetikkette L’Occitane en Provence. „In Dortmund starten wir zunächst mit Lush, weitere Produktkategorien folgen in den nächsten Wochen“, sagt Sprecher Fabio Adlassnigg.

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Unter den bereits gelisteten Restaurants sind unter anderem Cantine Souvlaki BR, Burger Brothers und Babuschkas Kitchen. Neben Essen sollen sich Nutzerinnen und Nutzer der App aber auch Wein oder Eiscreme liefern lassen können. Dafür arbeitet Wolt zum Beispiel mit dem Kiosk an der Schützenstraße 83 zusammen. Kiosk-Inhaberin Isabel Jurk werde unter anderem auch BVB-Fanartikel verkaufen, sagt Fabio Adlassnigg.

Liefergebiet ist begrenzt

Eine Lieferung über Wolt kostet 1,90 Euro innerhalb eines Kilometers und 2,90 für eine Entfernung bis zu drei Kilometer. Mit 50 Kurierinnen und Kurieren will Wolt an den Start gehen, aber dann auf 200 anwachsen. Das Ziel: Jede Bestellung ist innerhalb von 35 Minuten beim Kunden. Dafür ist das Liefergebiet zunächst begrenzt: Nur Bewohnerinnen und Bewohner von Kaiserviertel, Kreuzviertel, Ruhrallee bis zu Nordmarkt-West können über Wolt ordern. Eine Ausweitung sei bereits geplant.

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Wolt sieht sich dabei nach eigenen Angaben nicht als Konkurrent zum lokalen Einzelhandel – im Gegenteil: „Wir wollen dem Einzelhandel das Rüstzeug an die Hand geben, um gegen Amazon und Co. zu bestehen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wer bislang keinen Onlineshop hat, kann seine Waren über die App des in Berlin ansässigen Unternehmens anbieten und ausliefern lassen. Dafür werden allerdings 30 Prozent Provision fällig.

Vergleich mit Lieferando

Zu den weiteren Anbietern in Dortmund gehören Pasta Heaven, Kimbabox, Five Guys, Ma´Loa und Boboq Bubble Tea. Ein Vergleich mit der App von Lieferando in Dortmund zeigt: Die meisten genannten Restaurants sind auch dort vertreten. Und noch viele, viele mehr. Lieferando hat bislang eine Art Monopol.

Das liegt auch daran, dass die Gastronomen Lieferando teilweise nur als Werbeplattform nutzen und ihre Gerichte bei einer Bestellung selbst ausliefern. Wolt hingegen arbeite nur mit eigenen Fahrerinnen und Fahrer zusammen.

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Bei Lieferando variiert die Liefergebühr je nach Restaurant und Lieferdistanz. Wer selbst ausliefert, kann die Gebühr selbst festlegen - oder gar keine erheben. „Durchschnittlich zahlen Kundinnen und Kunden deutschlandweit unter einem Euro Gebühr pro Lieferung“, sagt Lieferando-Sprecherin Nora Walraph. Ein Drittel aller Bestellungen erfolge gratis.

Dabei liefert auch nicht jedes Restaurant an jede Adresse im Stadtgebiet, aber eine Beschränkung wie bei Wolt gibt es nicht.

Wie steht der etablierte Dienst – Lieferando gibt es seit 2009 - überhaupt zur neuen Konkurrenz? „Wir begrüßen Mitbewerber“, sagt Nora Walraph. Zwar lägen Essensbestellungen im Trend, aber die Online-Bestellung sei noch nicht so verbreitet, dass alle Deutschen regelmäßig digital Essen orderten. Der größte Konkurrent: das Telefon. „Es gibt noch sehr viel Potenzial.“

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