Kinderporno-Razzia: Polizei durchsucht Wohnung in Dortmund

Polizei-Ermittlungen

Als Teil eines bundesweiten Einsatzes hat es am Donnerstag in Dortmund eine Hausdurchsuchung wegen Kinderpornografie gegeben. Mehr als 250 Datenträger sind bundesweit einkassiert worden.

Dortmund

, 20.05.2021, 13:05 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bisher wurden rund 250 verdächtige Datenträger bei der bundesweiten Razzia sichergestellt. Ihre Auswertung läuft.

Bisher wurden rund 250 verdächtige Datenträger bei der bundesweiten Razzia sichergestellt. Ihre Auswertung läuft. © dpa (Symbolbild)

In ganz Deutschland sind am Donnerstag (20.5.) Wohnungen von 14 Tatverdächtigen wegen des Verdachts der Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes kinderpornografischer Inhalte durchsucht worden.

Die Durchsuchungsmaßnahmen richten sich laut Polizei sämtlich gegen Beschuldigte im Alter von 30 bis 74 Jahren, die sich und anderen über eine Chatgruppe kinderpornografische Inhalte verschafft haben sollen.

Die Ermittlungsmaßnahmen beruhen auf einem Verfahren des Polizeipräsidiums Dortmund und der in Köln angesiedelten „Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW“.

Die Durchsuchungen der „Ermittlungsgruppe Mia 2.0“ beziehen sich auf je eine Wohnanschrift in Dortmund, Düren, Bottrop, Gladbeck, Oelde, Ganderkesee bei Bremen, Dautphetal bei Marburg, Zwickau, Schwalbach bei Frankfurt, Saarbrücken und im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach sowie auf zwei Wohnungen in Hannover.

Mehr als 250 Datenträger an 14 Stellen gefunden

Bis zum Mittag konnten über 250 Datenträger sichergestellt werden. Eine erste Sichtung und Bewertung sichergestellter Beweismittel durch die am Einsatz beteiligten Polizeibehörden ist bereits angelaufen. Einzelne Beschuldigte haben sich bereits geständig geäußert, heißt es in einer Pressemitteilung. Hinweise auf einen aktuellen Missbrauch liegen nach derzeitigem Stand nicht vor. Deshalb hat es auch keine Festnahmen gegeben.

Nähere Angaben zum Dortmunder Einsatzort macht der Kölner Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker nicht. Würde er einen Stadtteil nennen, sei die Gefahr einer Identifizierung des Verdächtigen zu groß, sagt er. Bis zu einem gerichtlichen Urteil gilt die Unschuldsvermutung.

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Auch über die Art der Chatgruppe möchte der Ermittler keine ausführlichen Angaben machen, um keine Hinweise zu geben, wie man in solche Kreise gerät. Es handele sich aber um keine Darknet-Gruppe, der technische Zugang sei nicht besonders kompliziert.

Hebbecker wertet den Einsatz in einer ersten Bilanz als Erfolg, weil es gelungen sei, an so vielen Standorten gleichzeitig zuzuschlagen, ohne dass sich die Verdächtigen gegenseitig warnen konnten.

Durch Ermittlungen gegen eines der Mitglieder sei man auf die Chatgruppe gekommen. Bekommen die Ermittler erst einmal einen Angriffspunkt zu so einem Netzwerk, „fächere“ sich das Thema in der Regel auf, so der Staatsanwalt.

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