„Kabarett muss auch für Hartz-4-Empfänger bezahlbar sein“
Kultur-Subventionen
Die Kultur braucht Kohle, das steht fest. Aber wer bekommt das Geld und wie viel davon? Ein Hartz-4-Empfänger will das politische Kabarett nicht zu einer Elite-Veranstaltung verkommen lassen und fordert mehr Geld für das Ruhrhochdeutsch-Festival.

Auch der Kabarettist Richard Rogler war 2017 Gast beim sehr gut besuchten Ruhrhochdeutsch-Festival im Spiegelzelt. © digital
Wer in der freien Kulturszene bekommt wie viel Geld? Was darf eine Eintrittskarte für das Ruhrhochdeutsch-Festival im Spiegelzelt kosten? Die Diskussion über Kultur-Subventionen in Dortmund geht weiter. Kulturbüro-Leiterin Claudia Kokoschka stellte klar, dass sämtliche Festival-Zuschüsse vom Kulturausschuss und dem Rat der Stadt Dortmund bewilligt worden sind. Ausgaben für das Ruhrhochdeutsch-Festival waren in die Kritik geraten.
Mit seiner Kritik daran war der Organisator Horst Hanke-Lindemann selbst in die Kritik geraten - er erhalte schon genug Geld, hieß es. „Wer bei uns einen Förderantrag stellt, muss anschließend einen Verwendungsnachweis vorlegen“, sagte Claudia Kokoschka. Insofern sei transparent, wer wie viel Geld bekommen hat und wofür es ausgegeben wurde. Akteure der freien Kulturszene hatten beim Verteilen von 2,3 Millionen Euro pro Jahr für die freie Szene mehrfach „Intransparenz“ beklagt.
Zu wenig Geld für die freie Kulturszene
Die Kulturbüro-Leiterin sagte am Dienstag, dass das Fördersystem in Dortmund nicht starr, sondern durchaus reformiert worden sei. Sie teile die Einschätzung, dass für die freie Kulturszene zu wenig Geld vorhanden sei und erinnerte an die Arbeit des früheren Kulturrats. Es habe Zeiten gegeben, in denen die Szene besser organisiert gewesen sei.
Auf einen Satz der stellvertretenden Kulturausschuss-Vorsitzenden Ute Mais reagierte der Dortmunder Pit Jungbluth. Mit Blick auf die hohen Zuschüsse der Stadt für das Ruhrhochdeutsch-Festival im Spiegelzelt hatte die CDU-Politikerin gesagt, dass ein Festival dieser Kategorie auch ohne Zuschüsse auskommen müsse und angesichts hoher Preise auch ein paar Euro mehr verlangen könnte – Hartz-4-Empfänger würden ohnehin nicht ins Spiegelzelt gehen.
Dazu Pit Jungbluth: „Ich bin seit Jahren begeisterter Besucher dieses Festivals, auch wenn ich mir als Hartz-4-Empfänger die Karten vom Munde absparen muss.“ Er fordert die Dortmunder Kulturpolitik auf, dass Ruhrhochdeutsch-Festival weiter zu unterstützen, damit es für sozial Schwache bezahlbar bleibe.