Impfung: Prio-Gruppe 3 jetzt komplett freigegeben – aber es gibt ein Problem
Corona-Impfung in Dortmund
Die Zahl der Menschen, die sich gegen Corona impfen lassen können, wächst weiter. Die Stadt Dortmund hat Impfungen für die gesamte Prioritätengruppe 3 freigegeben. Diese Personen gehören dazu.

Immer mehr Menschen der Prioritätengruppe 3 können sich - in der Regel über die Hausarztpraxen - impfen lassen. © dpa (Symbolbild)
Häppchenweise wurden im städtischen Impffahrplan am Wochenende immer mehr Teilgruppen der Prioritätengruppe 3 für die Vergabe von Impfterminen zugelassen - von Mitarbeitern der „kritischen Infrastruktur“ bis zu Beschäftigten an Hochschulen und in der Kinder- und Jugendhilfe. Jetzt sind auch die letzten Teilgruppen auf „Grün“ geschaltet.
Impfberechtigt sind nun auch pflegende Angehörige, Personen mit prekären Arbeits- und Lebensbedingungen, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie HIV oder chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch generell alle Menschen über 60 Jahren.
Kaum Impfstoff vorhanden
„Die Personengruppen können, je nach Impfstoffverfügbarkeit, Termine über die Praxen der Hausärztinnen und Hausärzte erhalten“, teilte die Stadt am Dienstagnachmittag (25.5.) mit.
Die Einschränkung „je nach Impfstoffverfügbarkeit“ hat dabei eine besondere Bedeutung. Denn zumindest die Lieferung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer fällt aktuell sehr knapp aus. In dieser Woche sind jeder Arztpraxis gerade einmal sechs Impfdosen zugeteilt.
Und auch für die nächsten Wochen ist angekündigt, dass für Erstimpfungen kaum Impfstoff zur Verfügung steht, auch weil viele Zweitimpfungen anstehen. Ab dem 7. Juni soll dann die Impfpriorisierung ohnehin aufgehoben werden.
Den „Schwarzen Peter“ haben nun die Hausärzte, die die Impfung der jetzt freigegebenen Gruppen übernehmen sollen. Sie haben schon jetzt eine lange Warteliste an Impflingen - aber keinen Impfstoff. „Wir können leider nicht zaubern“, stellt Dr. Prosper Rodewyk als Bezirkssprecher der Kassenärztlichen Vereinigung ernüchtert fest.
In dieser Woche sind jeder Arztpraxis gerade einmal sechs Impfdosen für Erstimpfungen zugeteilt. Für die Praxis Rodewyks mit drei Medizinern sind das dann zwei Impfdosen pro Arzt. „Und wir haben gut 300 Patienten auf der Warteliste.“
Nicht in Praxen anrufen
Seine dringende Bitte an alle Impfwilligen, die sich nun theoretisch impfen lassen dürfen ist, nicht in den Praxen anzurufen. „Wir hoffen, dass wir bald wieder mehr Impfstoff bekommen“, sagt Rodewyk. Erst dann lohne es sich wieder, nach Impfterminen zu fragen.
Das Problem des knappen Impfstoffs besteht bundesweit. Während die Impfzentren über die Kontingente der Länder versorgt werden, bekommen die Hausärzte den Impfstoff mit Hilfe der Apotheker über den Bund. „Dort ist angekündigt, dass es im Juni 1 Million Dosen Biontech weniger gibt“, berichtet Rodewyk. Zunächst stehen deshalb erst einmal die Zweitimpfungen im Mittelpunkt.