Impfen mit Astra Zeneca: Hunderte erschienen nicht zum Termin

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Impfen mit Astra Zeneca: Hunderte erschienen nicht zum Termin

rnImpfung gegen Corona

Die Skepsis gegenüber dem Astra-Zeneca-Impfstoff scheint sich auch in Dortmund bemerkbar zu machen. Allerdings gibt es je nach Zielgruppe große Unterschiede. Vor allem eine Berufsgruppe fällt auf.

Dortmund

, 19.02.2021, 18:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Corona-Impfstoff der Firma Astra Zeneca hat für Diskussionen gesorgt. Mangelnde Wirksamkeit und spürbare Nebenwirkungen werden ihm nachgesagt. Der Astra-Zeneca-Impfstoff sei aber keinesfalls ein Impfstoff zweiter Klasse, betonen Experten und Vertreter aus den Gesundheitsministerien von Bund und Land.

Nach der Impfverordnung des Bundes wird allen Menschen unter 65 Jahren, die nach der Prioritätenliste schon geimpft werden dürfen, der Astra-Zeneca-Impfstoff angeboten. Das betrifft aktuell vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rettungs- und Pflegediensten.

Der Corona-Impfstoff der Firma Astra-Zeneca sorgt für Diskussionen.

Der Corona-Impfstoff der Firma Astra-Zeneca sorgt für Diskussionen. © dpa

In Dortmund ist donnerstags Astra-Zeneca-Tag

In Dortmund ist deshalb donnerstags Astra-Zeneca-Tag. Dann werden im Impfzentrum auf Phoenix-West nicht Senioren über 80 Jahre, sondern Beschäftigte aus dem Medizin- und Pflegebereich geimpft. Und dabei waren nach dem ersten Impftag am 11. Februar wie in anderen Städten auch viele Mitarbeiter von Rettungsdienst und Feuerwehr wegen Impf-Nachwirkungen ausgefallen.

Die spannende Frage war, ob das Folgen für die generelle Bereitschaft hat, sich mit dem Astra-Zeneca-Vakzin impfen zu lassen. Erste Hinweise dazu lieferte der vergangene Donnerstag - wobei das Bild sehr uneinheitlich war.

Impfkontingent voll ausgeschöpft

341 von 341 eingeladenen Mitarbeiterinnen aus den Rettungsdiensten sind zu ihren Impfterminen erschienen, berichtete Stadtsprecherin Anke Widow am Freitag (19.2.) auf Anfrage. „Es gab im Bereich der Rettungsdienste lediglich fünf kurzfristige Absagen, für die aber unmittelbar fünf andere Mitarbeiter einspringen konnten, sodass das Impfkontingent vollständig ausgeschöpft werden konnte.“

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Die hohe Impfbereitschaft dürfte nicht nur daran liegen, dass viele Betroffene städtische Mitarbeiter sind. Von den 341 Geimpften kamen nur 144 von der Berufsfeuerwehr, 74 sind bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und 123 kamen von Hilfsorganisationen und Unternehmen, die im Rettungsdienst arbeiten.

Hohe Fehlquote bei ambulanten Pflegediensten

Umso mehr fällt der Kontrast zu den Beschäftigen von ambulanten Pflegediensten auf. Von den 1.111 eingeladenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kamen nur 860 zu ihrem Impftermin. Das heißt, dass 22,5 Prozent - also mehr als jeder Fünfte - nicht ins Impfzentrum gekommen sind. Über die Gründe könne man nichts sagen, betont Anke Widow.

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Die hohe Quote fällt allerdings auf. Zum Vergleich: Bei den über 80-Jährigen, die an den anderen Wochentagen mit dem Impfstoff der Firma Biontech geimpft werden, lag die Fehl-Quote zuletzt bei nur 6 Prozent.

Bei der Stadt will man eine mögliche Impf-Skepsis bei den ambulanten Pflegediensten auf jeden Fall im Auge behalten - und eventuell die Impfstrategie anpassen. „Sollte sich im Bereich der ambulanten Pflege der Trend fortsetzen, wäre über Änderungen nachzudenken“, erklärt Anke Widow.

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Nebenwirkungen blieben im „erwarteten Rahmen“

Und wie sah es am Donnerstag in Sachen Nebenwirkungen bei jenen aus, die mit dem Astra-Zeneca-Vakzin geimpft wurden? Die Impfreaktionen habe sich bisher im erwarteten Rahmen gehalten, berichtete Anke Widow am Freitagnachmittag. „Eine mögliche, durch die Impfung bedingte Ausfallquote von zirka 20 bis 30 Prozent war bekannt und wurde bei der Impfplanung berücksichtigt.“

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Tatsächlich hätten von den an diesem Donnerstag geimpften Rettungsdienst-Mitarbeitern 21 Prozent das Auftreten einer Impfreaktion an die Feuerwehr zurück gemeldet, so die Stadtsprecherin.

Für die Freitagsschicht der Berufsfeuerwehr lagen insgesamt 18 Krankmeldungen vor. Ob sie im Zusammenhang mit der Impfung stehen, ist allerdings unklar. Bei Krankmeldungen muss beim Arbeitgeber generell kein Grund für den Ausfall angegeben werden.

Für Einsatz-Probleme haben die Krankmeldungen jedenfalls nicht gesorgt. „Die Feuer- und Rettungswachen in Dortmund sind an diesem Freitag ausreichend mit Personal im Brandschutz und Rettungsdienst besetzt“, berichtete Anke Widow.

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