
© Kevin Kisker
Dortmunder Immunologe: „Nehmen Sie jeden Impfstoff, den Sie kriegen können“
Video-Interview
Es gibt Diskussionen um die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes von Astra Zeneca. Der Dortmunder Immunologe Prof. Carsten Watzl ordnet das ein und hat für Skeptiker eine beruhigende Nachricht.
Die meisten Menschen warten sehnsüchtig darauf, endlich gegen das Coronavirus geimpft zu werden. Der Dortmunder Immunologe Prof. Dr. Carsten Watzl vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, rät Impfwilligen, nicht wählerisch zu sein, was die zugelassenen Impfstoffe betrifft.
Hintergrund ist die anhaltende Debatte um die Wirksamkeit des Vektorimpfstoffes von Astra Zeneca, der mit im Schnitt 70 Prozent eine geringere Wirksamkeit hat als die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die auf 95 Prozent kommen.
Laut Prof. Watzl hat das Vakzin von Astra Zeneca keine schlimmeren Nebenwirkungen als die mRNA-Impfstoffe. Zudem zeigten aktuelle Studien, dass auch Astra Zeneca auf eine Wirksamkeit von 80 Prozent kommt, wenn die beiden Dosen des Impfstoffs mit Abstand von zwölf Wochen gegeben werden.
Nicht für immer auf eine Impfstoff festgelegt
Wer zu der Gruppe der 18- bis 64-Jährigen gehört und deshalb mit dem Astra- Zeneca-Impfstoff immunisiert wird, muss nicht befürchten, für immer auf dieses Vakzin festgelegt zu sein. „Man kann diesen Impfschutz immer wieder auch durch andere Präparate auffrischen“, sagt Prof. Watzl.
„Wenn man einmal eine Impffolge mit einem Impfstoff durchgeführt hat, also beide Spritzen zum Beispiel von Astra Zeneca bekommen hat, und sich dann irgendwann herausstellen sollte, dass der Impfschutz bei einem dieser Hersteller schneller wieder abfällt, oder weil man im Herbst merkt, dass Mutanten unterwegs sind, gegen die keiner dieser Impfstoffe wirklich effektiv ist, und man nachimpfen muss, dann ist man wieder komplett frei bei der Wahl eines Impfstoffes.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
