Experten geben Tipps, wie man sich schützen kann
Cyberkriminalität in Dortmund
523 Fälle von Cyberkriminalität wurden 2017 in Dortmund bekannt. Die Dunkelziffer liegt höher. Der Schaden ist oft immens. Doch man kann sich schützen.

Mit Schad-Programmen wie Trojanern verschlüsseln Hacker ganze Computer und erpressen so ihre Opfer. © picture alliance / dpa
Etwa ein Drittel der deutschen Internetnutzer wurde 2017 Opfer von Cyberkriminalität. In Dortmund zählte die Polizei 523 Fälle. Die Dunkelziffer liege wohl höher, vermutet die Polizei, da diese Delikte oft nur angezeigt werden, wenn der Schaden wirklich groß ist.
Zu den bekannten Delikten in Dortmund gehören zum Beispiel Betrug, Fälschen und Abfangen von Daten sowie der Diebstahl von Zugangsdaten. Polizei und IT-Tüftler geben Tipps, wie man sich vor Kriminellen aus dem Netz schützen kann.
Vorsorge ist am wichtigsten
Im Dortmunder „Chaostreff“ gehen junge Menschen mit digitaler Leidenschaft ihrem Hobby nach und treffen sich zum Programmieren und Tüfteln. Manche, wie Tim Windelschmidt, arbeiten auch als Programmierer. Er rät grundsätzlich zu Skepsis: „Auch online gibt es nichts zu verschenken. Deshalb sollte man immer misstrauisch sein.“ Viel müsse man aber gar nicht tun, um sicher zu surfen: „Du musst nur ein klein wenig schlauer sein als der Rest. Die Kriminellen suchen das einfachste Opfer.“
Denn die Hacker wollen das schnelle Geld, sagen Polizei und IT-Experten. Gängig sind sogenannte Verschlüsselungstrojaner. Das Prinzip ist Erpressung: Ein Schadprogramm verschlüsselt sämtliche Daten eines Rechners, der Hacker nimmt Kontakt mit dem Nutzer auf und verlangt im Gegenzug für die Entschlüsselung Geld.
Auch Google sei nicht sicher
Die beste Lösung, da sind sich Polizei und IT-Experten einig, ist Vorsorge: Wichtig ist eine aktuelle Anti-Virus-Software und ein Back-up wichtiger Daten auf einer externen Festplatte. „Am besten abgeklemmt im Schrank, ohne Internetkontakt“, empfiehlt Windelschmidt.
Doch wie verhindert man, dass man sich einen Computervirus einfängt? Die Polizei rät, unseriöse Seiten zu meiden. Darunter fallen Websites mit pornografischem Inhalt und „nicht renommierte Download-Portale“. Doch das alleine reicht nicht, meint Windelschmidt. Auch seriöse Plattformen wie Chip.de und Google seien nicht sicher, denn die Viren schleichen sich über die Werbung ein.
Daher rät er, Programme nur direkt von der Hersteller-Seite runterzuladen. Noch ein Tipp: Niemals direkt auf einen Link klicken, der per E-Mail kommt – selbst wenn man den Absender kennt. Ein Link ist eine Abkürzung zu einer bestimmten Seite im Internet. Umständlich, aber sicherer ist es, den langen Weg zu gehen; also nicht auf den Link zu klicken, sondern sich selbst zu der angegebenen Seite durch zu klicken.
Kein Kontakt mit Tätern
Aber was tun, wenn die Hacker schon zugeschlagen haben? „Das kommt drauf an, wie wichtig die Daten sind“, sagt Windelschmidt. Wer sich etwas auskennt, könne abwarten, bis jemand eine Entschlüsselungssoftware zu dem jeweiligen Trojaner geschrieben hat.
Von einem rät die Polizei allerdings entschieden ab: „Keine Kontaktaufnahme mit den Tätern. Auf eine Geldzahlung sollte man sich nicht einlassen.“ Besser sei es, Anzeige zu erstatten. Mit dem Fall beschäftigen sich dann Informatiker, Netzwerkforensiker und andere Experten der Polizei.