Dortmunder Experte: „Sehe einen Lockdown auf uns zukommen“
Omikron
Die Omikron-Variante entgeht wohl stark dem Immunsystem. Der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl sagt daher, dass selbst Auffrischungsimpfungen wohl keinen Lockdown mehr abwenden werden.

Professor Dr. Carsten Watzl arbeitet am Dortmunder Leibniz-Institut für Arbeitsforschung. © Oliver Schaper (Archiv)
Der Dortmunder Immunologe und Generalsekretär der deutschen Gesellschaft für Immunologie, Professor Carsten Watzl, geht davon aus, dass ein Lockdown nötig sein wird, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus aufzuhalten. Das Berichtet die „Welt“ unter Berufung auf ein Interview Watzls mit der „Augsburger Allgemeinen“.
Gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ sagte Watzl demnach: „Wir werden die bei Omikron hochschießenden Inzidenzen sehr stark runterbringen müssen und das wird uns nicht jetzt wie in dieser vierten Welle mit Booster-Impfungen gelingen. Ich sehe leider einen Lockdown auf uns zukommen, der uns alle betreffen wird.“
Wohl rund 75 Prozent Schutz
Auf Twitter gibt Carsten Watzl bereits am 11. Dezember einen ersten Überblick über die Effektivität von Impfstoffen gegen Omikron.
Antikörper von Geimpften waren 40-fach weniger effektiv bei der Neutralisation von Omikron. Das bedeutet aber keine 40-fach geringere Impf-Effektivität. Hier erste Daten zum Schutz der Impfung gegen Omikron Infektion.https://t.co/W1HsxQ6aej https://t.co/lMJunlkh5Q
— Carsten Watzl (@CarstenWatzl) December 11, 2021
Demnach waren bei Untersuchungen Antikörper von Geimpften 40-fach weniger effektiv bei der Neutralisation des Virus, im Vergleich zur Delta Variante. Das bedeute jedoch keinesfalls, dass die Impfung auch 40-fach weniger Schütze.
Im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“, aus dem die „Welt“ zitiert, sagte Carsten Watzl: „Die ersten Berichte weisen darauf hin, dass selbst nach dem Boostern der Schutz vor einer Omikron-Infektion nur bei rund 75 Prozent liegen könnte, während er bei Delta nach der dritten Impfung bei weit über 90 Prozent liegt.“