Der gefährliche Heimweg der Logistikpark-Mitarbeiter

Westfalenhütte

Mehrere hundert Arbeitsplätze sind im Garbe-Logistikpark auf dem alten Westfalenhütten-Gelände bereits entstanden. Weitere sollen schon bald folgen. Doch für die Mitarbeiter der Verteilzentren gibt es ein gravierendes Problem: Besonders nachts - nach Ende der Spätschicht - kommen viele Angestellte nur schwer nach Hause.

DORTMUND

, 25.01.2016, 11:23 Uhr / Lesedauer: 2 min
Gefährlich ist der Fußweg zum Garbe-Logistikpark über die einzige vorhandene Zufahrt. Einen Gehweg gibt es nicht. Wenn sich zwei LKW begegnen, wird es richtig eng. Bislang ist die Straße aber die einzige Möglichkeit für Mitarbeiter der Logistikzentren, eine Bushaltestelle zu erreichen.

Gefährlich ist der Fußweg zum Garbe-Logistikpark über die einzige vorhandene Zufahrt. Einen Gehweg gibt es nicht. Wenn sich zwei LKW begegnen, wird es richtig eng. Bislang ist die Straße aber die einzige Möglichkeit für Mitarbeiter der Logistikzentren, eine Bushaltestelle zu erreichen.

Es sind eher Niedriglöhne, die im Logistikbereich bezahlt werden. Deshalb kommen viele Mitarbeiter der großen Verteilzentren mit Bus und Bahn statt mit dem PKW. Vor allem bei der Spätschicht gibt es Probleme. Denn der letzte Bus in Richtung Hellweg mit Anschluss an die Stadtbahn-Linie U 43 fährt um 22.31 Uhr – genau eine Minute nach Feierabend.

Und der Weg zur nächsten Haltestelle an der Rüschebrinkstraße ist lang und gefährlich. Denn er führt über die bislang schmale Zufahrtsstraße zum Logistikpark, über die auch die LKW fahren – und die weitgehend ohne Gehweg und ohne ausreichende Beleuchtung ist. Eine halbe Stunde später fährt zwar noch ein Bus in Richtung Scharnhorst mit Anschluss an die U 42 an der Gleiwitzstraße – das verlängert den Heimweg für viele aber enorm. „Es gab deshalb schon Kündigungen“, berichtet ein Insider. Und künftig dürfte es immer schwerer werden, ausreichend neue Mitarbeiter für die Logistikbetriebe zu finden.

Besserung ist in Sicht

Bei der Firma Garbe als Entwickler des Logistikparks und der Stadt ist das Problem erkannt. Und es ist auch Besserung in Sicht. Die Zufahrt zum Logistikpark, die von einem neu geschaffenen Kreisverkehr vor dem alten Werkstor W4 zur Westfalenhütte abzweigt, soll noch in diesem Jahr von Noch-Grundstückseigentümer Thyssen-Krupp (TKS) mit Geh- und Radweg ausgebaut werden, bevor sie an die Stadt übergeben wird.

Auch das Problem der bislang unzureichenden Bus-Anbindung ist erkannt. Bei den Dortmunder Stadtwerken (DSW21) denkt man darüber nach, die Buslinie 455, die bislang zwischen Hauptbahnhof und Borsigplatz fährt, über die Springorumstraße bis Kirchderne zu verlängern – mit Halt in der Nähe des Logistikparks. „Die Busse könnten dann zu den Wechselschicht-Zeiten fahren. Perspektivisch ist aber auch ein Ganztagsbetrieb denkbar“, erklärt DSW-Sprecher Bernd Winkelmann. Voraussetzung wäre allerdings, dass TKS die Durchfahrt durch die Springorumstraße, die bislang eine reine Werksstraße ist, erlaubt.

Westfalenhütten-Allee ist nicht vor 2020 geplant

Langfristig soll ohnehin parallel zur Springorumstraße auf dem Werksgelände eine neue öffentliche Straße – die Westfalenhütten-Allee – gebaut werden. Vor 2020 ist damit aber nicht zu rechnen, deutet Stadtplaner Heinrich Finger an. Die Planer wollen sogar die Option sichern, langfristig die Stadtbahn-Linie, die bislang vor der Westfalenhütte endet, in Richtung Osten weiterzuführen.

Aber auch unabhängig davon, ob und wann eine Verlängerung der Buslinie 455 möglich ist, soll es bald Verbesserungen bei der Anbindung des Logistikparks an den öffentlichen Nahverkehr geben, sind sich Planungsdezernent Ludger Wilde und Wirtschaftsförderungs-Chef Thomas Westphal einig. Denkbar wäre etwa ein Abzweig der Buslinie 427 von der Rüschebrinkstraße in Richtung Logistikpark.

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