Coronaschutz-Kritiker an TU Dortmund sorgt für Unmut bei Studierenden
Medienbericht
Die Rede eines TU-Mitarbeiters gegen den Coronaschutz sorgt bei Studierenden für Unmut. Das geht aus einer Mitteilung des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) hervor.

Im TV-Beitrag stellt sich der Mitarbeiter offen der Kritik. © RN
Unmut an der Uni: Ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Dortmund ist als Redner bei einer Anti-Coronaschutz-Demo aufgetreten. Das berichtet der WDR.
In einer langen Rede habe er die Gefahr der Pandemie relativiert. Zudem habe er Corona als große PR-Show bezeichnet, die dazu diene, der Pharmaindustrie hohe Gewinne zu verschaffen. Im Video des Senders sind Ausschnitte der wohl im Sommer gehaltenen Rede zu sehen, besagte Passage ab Minute 00:46.
Bestätigt wird die Darstellung zudem in einer Pressemitteilung des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Dort heißt es, „dass er [der TU-Mitarbeiter] den medialen Umgang mit Corona mit ‚Unrechtsregimen der Vergangenheit‘ verglich und behauptete, es gäbe eine weltweite PR-Aktion, um aus reiner Profitgier sieben Milliarden Menschen zu impfen“.
Laut beiden Darstellungen habe sich der Mann vor seiner Rede als Mitarbeiter der Uni Dortmund vorgestellt - auch dies ist im WDR-Video zu sehen (Minute 00:19).
Daran nimmt der AStA Anstoß: „Während wir selbstverständlich akzeptieren, dass Mitarbeitende der Universität ihre Meinung bei genehmigten Demonstrationen äußern können und wir den Wert von Meinungsfreiheit als äußerst wichtig erachten, möchten wir betonen, dass hier eine Ausnutzung der beruflichen Position, um eigene Aussagen zu legitimieren, stattfindet“, heißt es in der Mitteilung.
In einer Fußnote merken die Autoren der Mitteilung allerdings auch an, dass der Betreffende später angegeben habe, die Nennung der TU Dortmund als Arbeitsstelle als Fehler zu betrachten.
Diese Äußerung hat der Mitarbeiter zuerst gegenüber der WDR-Redaktion getätigt, deren Reporter ihn auf der Anti-Coronaschutz-Demo am Sonntag (18.10.) sprechen konnte - zu sehen im Videobeitrag ab Minute 01:49: Er sagt, dass es nicht seine Absicht war, seine Tätigkeit an der Uni und seine Coronaschutz-Kritik miteinander zu verknüpfen. Es sei ihm lediglich darum gegangen, dass man ihn kennenlerne. Seine Kritik sei allgemein gewesen.
Auch die TU als Arbeitgeber habe auf die Kritik der Studierenden reagiert, heißt es im WDR-Bericht weiter. Zitiert wird Uni-Sprecherin Eva Prost mit der Aussage, man habe Kontakt zu dem Mitarbeiter aufgenommen und ihm verdeutlicht, „dass er sich in diesen Kontexten nicht für die TU Dortmund äußern darf“, zitiert der Sender die Uni-Sprecherin wörtlich.
Auch habe es im Nachhinein noch ein Gespräch zwischen AStA-Vertretern und dem Mitarbeiter gegeben, bei dem dieser seine Aussage wiederholt habe, dass er die Nennung der Uni für einen Fehler halte.