Bald sollen Kinder im alten Sparkassengebäude toben
Neue Kita für die Nordstadt
Am Lortzingplatz in der Dortmunder Nordstadt entstehen Betreuungsplätze für 55 Kinder. Aber auch für Freunde des urbanen Wohnens hat das Objekt im alten Sparkassengebäude einiges zu bieten.

Sind von ihrem gemeinsamen Projekt überzeugt und freuen sich auf den Beginn der Arbeiten: (v.l.) Architekt Christoph Helbich, Hauseigentümer Christian Schmitt und Veit Hohfeld vom Verein Stadtteil-Schule. Die Grafik zeigt das ursprüngliche Gebäude aus den 1960er Jahren. © Dieter Menne
Christian Schmitt schaut sich zufrieden um in den ehemaligen Posträumen an der Lortzingstraße 49: „Sehr hohe Decken, Fenster zur Straße und zum Innenhof – das passt.“ Architekt Christoph Helbich ergänzt: „Wegen des eingeschossigen Gebäudes scheint hier den ganzen Tag die Sonne rein.“ Ein idealer Platz also – für eine Kindertagesstätte.
„Der Bedarf ist riesig“
Im vergangenen Jahr hat Schmitt, Geschäftsführer der Julius Ewald Schmitt Grundstücksgesellschaft, das ehemalige Sparkassenhaus an der Münsterstraße, direkt gegenüber der U-Bahnhaltestelle Lortzingstraße, erworben. Und von vorneherein stand für ihn fest, dass im kompletten Erdgeschoss eine Kita ihren Platz finden soll. „Der Bedarf ist riesig“, weiß Veit Hohfeld. Er ist geschäftsführender Vorstand des Vereins Stadtteil-Schule Dortmund, der bereits Träger der Kita Krümelstube in Obereving ist.
Gemeinsam haben Veit und der bekennende Nordstädter Schmitt beschlossen, im dicht besiedelten Münsterstraßenviertel eine weitere Obhut für den lokalen Nachwuchs einzurichten. Das ehemalige Sparkassenhaus erschien den beiden sofort als idealer Standort für ihr Vorhaben. Auch dank des Innenhofs, der sich ideal zu einem Spielplatz ausbauen ließe. „Noch stehen hier sechs Garagen“, verrät Schmitt. „Fünf davon werden abgerissen. Die sechste bleibt stehen“, ergänzt Hohfeld. „Sie wird als Schuppen für Spielgeräte dienen.“
Ein guter Kunde der Sparkasse
Im Erdgeschoss werden die ehemaligen Räume der Sparkasse und der Post komplett neu gestaltet. Lediglich der Selbstbedienungs-Standort der Sparkasse bleibt erhalten. „Die Sparkasse hat uns aber angeboten, diesen SB-Punkt bei Bedarf auch zu verschieben.“ Dieses Entgegenkommen ist nicht überraschend: „Ich bin dort guter Kunde“, bemerkt Christian Schmitt lächelnd. Bereits 2008 hat er das Gebäude erworben, in dem die Filiale Bornstraße angesiedelt war.
Auf den über 600 Quadratmetern an der Lortzingstraße sollen 14 Kinder über und 41 Kinder unter drei Jahren betreut werden. Allerdings wird es noch ein wenig dauern, bis sich Eltern für Plätze bewerben können. „Wir beginnen jetzt erst mit der ausführlichen Planung“, räumt Schmitt ein. „Irgendein Datum können wir noch nicht nennen“, meint auch Christoph Helbich. „Das wäre Kristallkugelleserei.“
In den 1960er Jahren ein echter Hingucker
Der Architekt freut sich allerdings bereits auf den Start der Arbeiten, so sehr ist er von dem Gebäude aus dem Jahre 1966 begeistert: „Das war damals eine echte Landmarke“, erzählt er. Neben der großzügig gestalteten Kita soll das Gebäude auch ein Aushängeschild für urbanes Wohnen werden.
Bis auf die orthopädische Praxis wird es kein Gewerbe mehr geben, nur noch Wohnraum. „Zu den 15 derzeitigen Wohnungen kommen dann noch fünf weitere dazu.“ Zu einem ganz besonderen Schmuckstück soll die sechste Etage werden – ein Staffelgeschoss mit weniger Quadratmetern, das dafür von einer Terrassenfläche umgeben ist. Ideal für Freunde des urbanen Wohnens.