Dortmund holt bei den Kita-Plätzen auf
1788 Kinder mehr
Die Zahl der Kinder im Vorschulalter steigt in Dortmund weiter. Deshalb muss die Stadt immer neue Betreuungsplätze schaffen. Der Bedarfsplan des Jugendamtes zeigt, wie das möglich werden soll.

Dortmund kümmert sich schon um mehr Kita-Plätze. Doch ganz ist der Bedarf noch nicht gedeckt. © digital
Sechs neue Kitas stehen kurz vor der Eröffnung. Gleich 30 Kitas sollen im Laufe des neuen Kindergarten-Jahres, das im August beginnt, neu gebaut oder erweitert werden – mit Plätzen für 1788 Kinder. Die Aufholjagd der Stadt bei der Schaffung von nötigen Betreuungsplätzen für Kinder geht weiter.
Nicht alle Eltern nutzen Bedarf
Und sie ist auch weiter nötig, wie die Bedarfsplanung des Jugendamtes zeigt, die am Mittwoch Thema im Kinder- und Jugendausschuss des Rates war. Denn die Zahl der Kinder zwischen 0 und 6 Jahren steigt weiter. Ende 2011 gab es jeweils rund 15.000 Kinder unter 3 Jahren und zwischen 3 und 6 Jahren. Die Zahl der klassischen Kindergarten-Kinder zwischen 3 und 6 Jahren (Ü3) ist inzwischen auf rund 17.000 gestiegen, die der unter Dreijährigen (U3) auf gut 18.000. Und auch sie haben seit 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.
Das Glück der Städte: Nicht alle Eltern von Kleinkindern nehmen dies in Anspruch. In einer Umfrage wurde 2012 für Dortmund ein Bedarf von 41 Prozent ermittelt. Als Ziel hatte die Politik 2011 beschlossen, eine Quote von 35 Prozent für den U3-Bereich zu erreichen. Ende 2017 waren 31,9 Prozent geschafft. Im nächsten Kindergarten-Jahr 2018/19 soll die magische Grenze mit einer Versorgungsquote von 36,6 Prozent erstmals übertroffen werden.

Das klappt allerdings nur, indem neben dem Bau weiterer Kitas auch die Betreuung durch Tagesmütter und -väter ausgebaut wird. Im Juni dieses Jahres soll die Zahl der Plätze in der Kindertagespflege um 180 auf dann 2960 aufgestockt werden. Das heißt, dass dann mehr als jedes dritte Kind im U3-Bereich von Tageseltern betreut wird.
Ob es gelingt, genug Tagespflegeeltern zu finden, ist nur eine Unwägbarkeit in den Planungen des Jugendamtes. Auch der Ausbau der Kita-Plätze ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Von den 18 neuen Kitas, die für das laufende Kindergarten-Jahr geplant waren, mussten vier „aus unterschiedlichen planerischen und baulichen Gründen“, wie es in der Vorlage des Jugendamtes heißt, ins nächste Kindergarten-Jahr, in einem Fall sogar auf 2019/20, verschoben werden. Zwei Vorhaben sind ganz geplatzt.
Nachholbedarf in manchen Bezirken
Ein weiteres Problem: Die Betreuungsplätze sind ungleichmäßig verteilt. Besonders wenig Betreuungsplätze gibt es weiterhin in der Nordstadt, wo im U3-Bereich aktuell nur eine Versorgungsquote von 22,6 Prozent erreicht wird. Deshalb sollen hier im nächsten Kindergarten-Jahr gleich fünf neue Kitas gebaut und fünf erweitert werden. Dann wären im Juli 2019 29,7 Prozent erreicht.
Nachholbedarf gibt es aktuell auch in den Stadtbezirken Scharnhorst und Mengede. Es mangelt weder am Willen, noch am Geld. Vor allem in der dicht bebauten Nordstadt ist es allerdings schwer, geeignete Grundstücke für Kita-Neubauten zu finden.