Affenpocken: Erste Fälle in Dortmund bestätigt
Virus-Erkrankung
In Dortmund sind die ersten Fälle von Infektionen mit den Affenpocken aufgetreten. Das Gesundheitsamt erklärt, was Menschen in Dortmund nun wissen müssen.
In Dortmund wurden am Freitag (17.6.) zwei Fälle von Erkrankungen mit Affenpocken bestätigt. Bei einer weiteren Person besteht ein Infektionsverdacht. Das hat die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag (21.6.) mitgeteilt. Für alle betroffenen Personen sei eine dreiwöchige häusliche Isolation angeordnet worden, Kontaktpersonen in Dortmund gebe es nicht.
Geringe generelle Gefährdung der Gesundheit
Das Robert-Koch-Institut schätzt die generelle Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung als gering und das Risiko für Menschen mit mehreren Sexualpartnern und/oder -partnerinnen als moderat ein.
Der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamts, Dr. Frank Renken, teilt diese Einschätzung: „Unser Team ist in Bezug auf das Affenpockenvirus bei der Nachverfolgung von Infektionsketten sensibilisiert. Es nutzt seine Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, die aktuellen Sachstandsberichte des RKI sowie die Beiträge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den bestehenden Erkrankungsfällen. Wichtig ist, dass sich Betroffene frühzeitig ärztlich untersuchen lassen. Nur dann können Infektionsketten unterbrochen werden.“
Übertragungen von Mensch zu Mensch sind selten
Affenpocken sind eine durch Viren verursachte Erkrankung, die
charakteristisch mit einem Hautausschlag und Bläschenbildung auf der
Haut beginnt. Die Betroffenen haben oft Allgemeinsymptome wie Fieber,
Muskel- oder Gelenkbeschwerden. Die Inkubationszeit ist mit fünf bis 21 Tagen relativ lang, was die Nachverfolgung erschwert.
Übertragungen von Menschen zu Menschen sind zwar selten, unter bestimmten Bedingungen aber möglich. Infektiös werden Betroffene laut der Stadtverwaltung, wenn sich erste Symptome zeigen.
Die Erreger können über Körperflüssigkeiten, den Hautausschlag und durch eingeatmete Tröpfchen übertragen werden. Dies setze einen langen Kontakt voraus. Auch kleinste Hautverletzungen können Eintrittspforten sein. „Aufgrund dieser Übertragungswege ist davon auszugehen, dass eine Übertragung auch beim Geschlechtsverkehr stattfinden kann“, so die Mitteilung der Stadtverwaltung.
Bei Hautausschlag mit Blasenbildung an Affenpocken denken
„Wenn Sie einen Hautausschlag bekommen, der mit Blasenbildung einhergeht, sollten Sie zurzeit unbedingt an die Möglichkeit einer Infektion mit
Affenpocken denken“, so Dr. Frank Renken laut der Mitteilung.
Vorsicht sei auch geboten, wenn engerer Kontakt zu Menschen mit unklarem Hautausschlag bestanden habe. „Falls man nach einem Zeitraum von bis zu 21 Tagen nach einem solchen Kontakt bei sich selbst einen Hautauschlag bemerkt, sollte man sich umgehend ärztlich untersuchen lassen.“ Zudem solle man sich bis zum Abklingen der Hautsymptome selbst isolieren.