
© Michael Klein
Trocken gelegtes Wasserspiel auf dem Brunnenplatz sprudelt bald wieder
Zechensiedlung
Der Brunnen, der dem zentralen Platz in der schönen Bergbausiedlung in Dorsten seinen Namen gibt, soll bald wieder Wasser speien. Und es gibt noch eine gute Nachricht für den Brunnenplatz.
Ein Brunnenplatz ohne plätschernden und funktionierenden Brunnen? „Das geht gar nicht, da müssen wir `ran“, erklärte Axel Steinau vom Dorstener Bergbauverein am Mittwoch auf der jüngsten Sitzung der Hervestkonferenz. Deshalb will der Verein nun in einem dreijährigen Probelauf das Wasserspiel mit seinen Bergbau-Tiermotiven im Herzen der denkmalgeschützten Bergbausiedlung wieder in Gang setzen - und kann sich dabei der finanziellen Unterstützung der Hervester Stadtteilkonferenz gewiss sein.
1200 Euro als Anschub-Finanzierung
Denn das Gremium, das diesmal Corona-bedingt in der Hervester St.-Josef-Kirche tagte, beschloss einstimmig, die Bürgerbudget-Restmittel für dieses Jahr (rund 1200 Euro) als Anschub-Finanzierung für die Brunnen-Reaktivierung zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich kann der Bergbauverein in diesem Jahr auf weitere Gelder hoffen - falls andere Stadtteilkonferenzen die ihnen zustehenden Bürgerbudget-Mittel nicht ausschöpfen sollten.
Zudem stellte die Hervestkonferenz dem Bergbauverein (der einen Eigenanteil beisteuern muss) in Aussicht, während der drei Probelauf-Jahre weitere Zuschüsse zu gewähren - bis zu einer Gesamtsumme in Höhe von 5000 Euro.
„Den Rest bringen Sponsoren auf“, kündigte Bergbauvereins-Vorsitzender Gerd Schute an. Diese übernehmen die Strom- und Wasserkosten sowie die Wartung des Brunnens, der Mitte der 1980er-Jahren anlässlich der Sanierung der Siedlung errichtet worden war.
Für Technik und Pumpen
Der Bergbauverein wird die ersten Zuschüsse in die Sanierung der Elektrik und der Pumpentechnik stecken. Zur Saisoneröffnung im Frühjahr 2021 soll das Wasserspiel die Bewohner der „Kolonie“ und die Teilnehmer der regelmäßigen Führungen durch die Siedlung, die der Verein anbietet, erfreuen.

Die Pflöcke an den geplanten Standorten der neuen Bäume am Brunnenplatz sind bereits gesetzt. © Michael Klein
Der Brunnen vor dem Tore der Vereins-Geschäftsstelle - dem die Stadt vor Jahren aus Kostengründen das Wasser abgestellt hatte - ist damit nach der Reparatur der Turmuhr das zweite Projekt, das der Bergbauverein am Brunnenplatz wieder instand setzt.
Neue Bäume spätestens im Frühjahr
In der Hervestkonferenz gab es weitere gute Nachrichten in Sachen Brunnenplatz. Denn die eigentlich im Winter des vergangenen Jahres zur Neubepflanzung der dortigen Bäume geplante Bürgerbeteiligung soll Mitte Oktober über die Bühne gehen.
Die Anlieger können dann ihre Meinung im Rathaus kundtun, zudem wird Carsten Ascherfeld vom Grünflächenamt der Stadt vor Ort im Kulturzentrum am Brunnenplatz zur Verfügung stehen. Laut Bürgermeister Tobias Stockhoff sollen die Bäume entweder noch im Herbst, spätestens aber im Frühjahr 2021 gesetzt werden.
Die zehn mächtigen Kastanien, die jahrzehntelang auf dem Brunnenplatz in der Hervester Zechensiedlung standen, waren von Krankheiten befallen und zum Schluss „extrem bruchgefährdet“. Im März 2019 waren sie gefällt worden.
Als mögliche Nachfolger stehen drei Baumarten zur Auswahl: Silberlinde, Hopfenbuche und Dreispitzahorn.
Die Stadtverwaltung hat bereits einen „persönlichen Favoriten“. Bürgermeister Tobias Stockhoff: „Wir tendieren zur Silberlinde, sie ähnelt der Rosskastanie“ - dem Baum-Typ also, der vorher dort stand.
Experte: Standort genau untersuchen
Baumexperte Franz-Josef Gövert, künftiger CDU-Ratsherr, regte in seinem Wortbeitrag an, den Standort vorher genau zu untersuchen. Denn alle drei vorgeschlagenen Baumarten seien seiner Ansicht dort nicht perfekt geeignet.
Als Alternative schlug er die Robinie vor, die andernorts in der Zechensiedlung gut gedeihe. Gute Resonanz bei den Teilnehmern der Hervestkonferenz fand indes der Dreispitzahorn, der im Herbst ein sehr ansehnliches Farbenspiel annimmt.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
