
© Michael Klein
Nach Fällaktion: Kahler Platz in Zechensiedlung noch länger baumlos
Zechensiedlung
Zehn mächtige Kastanien waren im Vorjahr auf dem Brunnenplatz in Dorsten gefällt worden. Auf Ersatz müssen die Bürger doch noch länger warten. Dafür tut sich mit dem Brunnen bald etwas.
Die Pflanzstöcke, an die die jungen Baumsetzlinge angepflockt werden sollen, stehen bereits. Doch ansonsten ist von den Ersatzbäumen für die zehn mächtigen Kastanien, die im März 2019 auf dem Hervester Brunnenplatz wegen Krankheit von der Stadt gefällt worden waren, derzeit noch nichts zu sehen.
Keine Bürgerbeteiligung wegen Corona
Eigentlich hatte die Stadt die Neubepflanzung in diesem Frühjahr geplant. „Allerdings konnte die geplante Bürgerbeteiligung aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht durchgeführt werden“, erklärt Stadt-Pressesprecher Ludger Böhne, weswegen die Hervester Bürger noch keine weiteren Informationen dazu bekommen haben.
Das Einsetzen der neuen Bäume müsse daher auf die kommende Saison ab November 2020 verschoben werden, so Böhne: „Eine Bürgerbeteiligung unter Corona-Bedingungen wird zuvor noch durchgeführt.“
Die Hervester sollen mitbestimmen können, welche Baumart im Herzen der denkmalgeschützten Zechensiedlung zum Zuge kommen soll. „Bei der Auswahl der Baumgattung ist zu beachten, dass die Bäume auch bei sich verändernden Klimabedingungen mit den besonderen Anforderungen eines versiegelten Platzes zurechtkommen“, kündigt Ludger Böhne schon jetzt an.
Von Unkraut überwuchert
Immerhin sieht der Brunnenplatz seit ein paar Tagen wieder ordentlicher aus. Leserin Anja Großblotekamp hatte bemängelt, dass das Pflaster von Unkraut überwuchert war. Zwischenzeitlich hat die Stadt aber die „Frühjahrsreinigung“ hinter sich gebracht. „Die Sommerreinigung wird nach den großen Ferien erfolgen“, so Böhne.

Der trockengelegte Brunnen soll spätestens im nächsten Jahr wieder sprudeln. © Michael Klein
Bereits vor einem Jahr hatte es Hinweise von Bürgern und aus der Hervest-Konferenz zum unordentlichen Grün-Zustand des Brunnenplatzes gegeben. „Danach wurde er durch den Entsorgungsbetrieb der Stadt Dorsten gesäubert und in eine Regel-Routine aufgenommen“, sagt der Pressesprecher.
Dies sei allerdings nur in begrenztem Maße möglich. „Die Kapazitäten des Entsorgungsbetriebs sind abgestellt auf verkehrssichere Reinigung und Unterhalt von Straßen und Wegen“, erklärt Böhne: „Der Brunnenplatz ist allerdings keine Verkehrsfläche und hier werden auch nur für die anliegenden Fahrbahnen und Gehwege Straßenreinigungsgebühren erhoben.
Mit Kehrmaschine von Unkraut befreit
„Festgelegt wurde dennoch, dass der Platz zweimal im Jahr - einmal im späten Frühling, einmal im Hochsommer - gründlich gereinigt wird“, so Böhne: „Der Brunnen wird gesäubert, der Platz mit einer sogenannten ‚Krautbürste‘ an einer Kehrmaschine von Unkraut befreit.“
Unkraut werde sich in der Vegetationsperiode gleichwohl nicht verhindern lassen. „Pflasterflächen, die stark beansprucht werden, bleiben zumeist von alleine unkrautfrei. Wo aber wenige Menschen herlaufen, sprießt das Grün.“
Brunnen trocken gelegt
Der Brunnen mit den Bergmann-Tier-Motiven, der dem Platz seinen Namen gab und der vor ein paar Tagen noch mit schmierig-algengrünem Wasser voller Müll gefüllt war, ist nach Anfrage der Redaktion inzwischen von der Stadt trockengelegt worden.
Weil die Stadt aus Kostengründen vor Jahren den Betrieb der Dorstener Brunnen stillgelegt hatte (außer es kommen Sponsoren als Paten auf), will sich der Bergbauverein Dorsten nun um das Werk kümmern. „Spätestens im nächsten Jahr wird er wieder sprudeln“, kündigte Vereinsvorsitzender Gerd Schute gegenüber der Redaktion an.
Mittel aus dem Bürgerfonds
Der Verein wird dafür einen Antrag für den Bürgerfonds der Stadtteilkonferenz stellen. Die nötigen Eigenmittel sollen Sponsoren aufbringen. „Drei haben wir schon, weitere suchen wir noch“, so Schute. „Der Brunnen soll ja nicht nur ein Jahr sprudeln, sondern eine nachhaltige Sache für den Ortsteil werden.“
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
