Wohnungsbestand der Velero/Merlion in Barkenberg.

© Hans Blossey

Siedlungsvereinbarung Barkenberg: Kostbare Rarität - gut für die Mieter

rnBezahlbarer Wohnraum

Dorsten-Barkenberg hat, was vielerorts völlig unbekannt ist: eine Siedlungsvereinbarung. Von ihr profitieren Mieter in besonderer Weise. Das haben noch nicht alle verstanden.

Dorsten

, 10.03.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dorstens Ortsteil Wulfen-Barkenberg hat etwa 8.400 Bewohner. Viele von ihnen leben in den Mietshäusern der Velero/Merlion oder in Wohnungen der Dorstener Wohnungsgesellschaft (DWG). Erst kürzlich haben die beiden großen Vermieter zusammen mit der Stadt Dorsten erneut besiegelt, was vielerorts völlig unbekannt ist: die Siedlungsvereinbarung für den Ortsteil. Davon profitieren Mieter, aber auch für die Stadt und die Wohnungsgesellschaften ergeben sich Synergieeffekte. Viele Mieter wissen die Vorteile dieser Vereinbarung aber wohl nicht richtig zu schätzen.

Siedlungsvereinbarung Barkenberg mit der Stadt, der Merlion/Velero und der DWG.

Auf dem Foto (v.l.) Markus Funk (DWG), Patrick Bolik (Velero), Holger Lohse (Stadtbaurat), Thomas Lange (Velero) und Lennart Weinhold (Merlion Wohnen). © Stadt Dorsten

Rita Zachraj, Mieterin einer Wohnung der Merlion-/Velerogruppe in Wulfen-Barkenberg, ist als ehemalige LEG-Mieterin sehr skeptisch, dass unter der neuen Regie der Velero Besserungen für die mehr als 1.000 Mietparteien zu erwarten sind. Erst kürzlich hat die Velero im großen Stil die Grünanlagen in ihrem Quartier vor Beginn der Vogelbrutzeit komplett bewirtschaften lassen. Das hat Mieter aufgeschreckt.

Sie beklagen Kahlschlag, Vernichtung von Lebensraum für Kleinsttiere und Vögel und unsachgemäße Behandlung ihrer weiträumigen Grünanlagen. Aber auch mangelnde Ansprechpartner, undurchsichtige Nebenkostenabrechnungen. Das entspricht exakt der Kritik, die sie auch an der LEG geübt hat.

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Stadtbaurat Holger Lohse wies diese Kritik in der Wulfen-Konferenz zurück: „Manches wird nicht sofort verstanden, aber die Arbeiten der Velero in den Grünanlagen in ihren Vierteln ist wichtig für die Verjüngung des Grünbewuchses.“ Der ist in den letzten Jahren deutlich übermäßig ausgekrautet und entspricht auch nicht den Vorstellungen, die im Grünkonzept für das Quartier Barkenberg festgeschrieben worden sind. Die Arbeiten der Velero sind deshalb wohl auch als erster Schritt zu werten, große Teile der Grünanlagen in Barkenberg in Schuss zu halten.

Velero hält sich an Inhalte des Grünkonzeptes

Die Umsetzung des Grünkonzeptes ist eine der Auswirkungen der Siedlungsvereinbarung. Sie steht aber auch für den gemeinsamen Willen, bezahlbaren Wohnraum instandzuhalten, wenn notwendig zu sanieren und zu modernisieren, und die soziale Stabilität und Integrationsarbeit im Stadtteil zu fördern.

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Mit diesem Anspruch ist die Velero von vornherein angetreten, das sei mehr, als man von anderen Vermietergesellschaften im Ortsteil sagen kann, meinte der Stadtbaurat auch. Und er verwies Rita Zachraj an Gesprächspartner der Velero, um weitere Mieteranliegen unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuklären.

Die Siedlungsvereinbarung wird seit dem Jahr 2011 gepflegt. Ziel ist es, den Ortsteil weiterzuentwickeln. Die Wohn- und Lebensqualität hat sich seitdem spür- und sichtbar verbessert. So gesehen ist die Siedlungsvereinbarung wirklich eine Rarität.

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