Gegen Streichungspläne bei Dorstener Krankenhaus Rat verabschiedet Resolution

Rat verabschiedet Resolution gegen Krankenhaus-Streichungspläne
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Die Idee für eine Resolution hatte die Dorstener SPD eingebracht, die eine gemeinsame Stellungnahme mit den Gemeinden Schermbeck und Raesfeld angeregt hatte. Nach Antragseingang habe er diesen nach Schermbeck und Raesfeld weitergeleitet, so Bürgermeister Tobias Stockhoff.

Der Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth hatte beim CDU-Neujahrsempfang die Zusammenarbeit mit Dorsten zum Erhalt der von der Schließung bedrohten Bereiche Brustzentrum und Interventionelle Kardiologie zugesagt. Mit Rexforth und dem Raesfelder Bürgermeister Martin Tesing habe er zum Thema einen Termin vereinbart, so Stockhoff.

Resolutionsentwurf

Einen gemeinsamen Antrag mit den anderen Städten in der Kürze der Zeit zu formulieren, wäre in der knappen Zeit „vermutlich schwierig“ geworden, so Stockhoff. Deswegen legten SPD, CDU, FDP und Grüne einen Resolutionsentwurf für den Dorstener Rat vor.

Dirk Groß (SPD) sagte, dass man auf der A 31 in Richtung Bottrop häufig im Stau stehe. „Bei einem kardiologischen Notfall ist das, glaube ich, nicht günstig.“ Holger Krajewski (CDU) appellierte an die Politiker, „alle unsere Kanäle und Netzwerke zu nutzen“.

Der Inhalt der Resolution

In der Resolution bekennt sich der Rat zur „sowohl hochwertigen wie auch in der Fläche ausreichend vorgehaltenen Krankenfürsorge in unserer Region“, halte die Streichungen bei Brustzentrum und Interventioneller Kardiologie im St. Elisabeth-Krankenhaus aber „aus unterschiedlich begründeten Erwägungen für fehlerhaft“. Der Grundgedanke der Versorgung an weniger Standorten bei Verbesserung der Qualität sei im Grundsatz richtig: „Das Brustzentrum in Dorsten folgt bereits jetzt diesem Grundgedanken.“

Denn dort seien die Kompetenzen der zehn Häuser des Krankenhausverbunds KERN gebündelt worden, wobei das Konzept immer wieder positiv bewertet worden sei.

„Die Nichtberücksichtigung in der Krankenhausplanung ist daher insbesondere unter Berücksichtigung der Ziele dieser Reform nicht nachzuvollziehen“, so der Resolutionstext.

Versorgungslücke

Bei der Interventionellen Kardiologie zähle „jede Minute für die Rettung von Menschenleben“. Bei Auswertung der Wege zu den nächsten Standorten entstehe bei Infarktpatienten eine „buchstäblich lebensgefährliche Versorgungslücke“, so die Resolution, auch für Menschen in Schermbeck, Raesfeld, Heiden und Reken. Zudem würde die Streichung den wirtschaftlichen Betrieb des ganzen Krankenhauses gefährden, so die Resolution. „Der Entfall der Interventionellen Kardiologie bedeutet faktisch die Schließung der Kardiologie, der größten Klinik an diesem Standort.“

Deshalb solle das Land die Entscheidung überdenken und die Umsetzung bis zum 31. Dezember 2026 aussetzen, so die Resolution. Bis dahin sollten die Argumente für den Erhalt der beiden Leistungen am Krankenhaus mit der Krankenhausverbund-Geschäftsführung sowie mit Krankenkassen erörtert werden, „um die nach allen vorliegenden Informationen vorschnelle Entscheidung zu überprüfen“.

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