Umstellung der Trinkwasserversorgung: Trübung möglich, aber unwahrscheinlich

Nach braunem Wasser

Eine Woche ist es her, da kam bei einigen Castrop-Rauxelern trübes Wasser aus der Leitung. In den kommenden Wochen könnte das Problem nochmal auftreten. Grund dafür ist ein Schiffs-Unfall.

Castrop-Rauxel

von Carlotta Vogelpohl

, 15.10.2021, 11:34 Uhr / Lesedauer: 2 min
Als ein Schiff über den Wesel-Datteln-Kanal in Haltern am See fuhr, stieß es gegen diese Brücke. Über die Brücke verläuft eine Transport-Trinkwasserleitung.

Als ein Schiff über den Wesel-Datteln-Kanal in Haltern am See fuhr, stieß es gegen diese Brücke. Über die Brücke verläuft eine Transport-Trinkwasserleitung. © Palm, Andreas

In einigen Haushalten in Castrop-Rauxel ist am Freitag (8.10.) braunes Wasser aus dem Wasserhahn gekommen. Nachmittags erklärte die Gelsenwasser AG, die Trübungen seien die Folge von Wartungsarbeiten am Vortag.

Jetzt steht fest: Die Wartungsarbeiten der vergangenen Woche waren nur ein Testlauf für eine längerfristige Umstellung im Trinkwassernetz.

Der Hintergrund für die Umstellungen liegt rund 30 Kilometer entfernt in einem Schiffsunfall in Haltern am See. Das Schiff stieß gegen eine Brücke, die über den Wesel-Datteln-Kanal führt. Das Problem: Über die Brücke führt eine Wassertransportleitung.

Inwieweit die Brücke durch den Zusammenstoß beschädigt wurde, muss man nun ermitteln. Dafür muss die Wasserleitung für zwei Wochen außer Betrieb genommen werden. Sonst wäre die Brücke insgesamt zu schwer für die Arbeiten. Los geht es am Montag (18.10.).

Da die Menschen selbstverständlich weiterhin Zugang zu Trinkwasser haben müssen, muss nun mehr Wasser aus dem Wasserwerk Witten an der Ruhr noch weiter nach Norden fließen, erklärt Andreas Palm, der für die Maßnahme zuständige technische Leiter am Gelsenwasser-Standort in Recklinghausen.

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Genau diese nun bevorstehende Umstellung der Trinkwasserversorgung wurde in einem Testlauf in der vergangenen Woche erprobt, erklärt Heidrun Becker, Pressesprecherin von Gelsenwasser, gegenüber unserer Redaktion. Dass es dadurch zu Wassertrübungen in einem solchen Ausmaß kommen würde, hätte das Unternehmen jedoch selbst nicht erwartet.

Wassertrübungen unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen

Trotz des Schrecks der vergangenen Woche blickt Andreas Palm den kommenden zwei Wochen zuversichtlich entgegen: „Wir haben die Umstellung intensiv vorbereitet und rechnen kaum mit Druckschwankungen oder Wassertrübungen durch mineralische Partikel.“ Dennoch räumt er ein: „Komplett ausschließen können wir das nicht für alle Ortsbereiche.“

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So könnte unter anderem der nördliche Teil von Castrop-Rauxel betroffen sein. Dort bedeutet die Umstellung nämlich auch eine Änderung der Fließrichtungen des Wassers in den Leitungen, so Palm. „Dabei können mineralische Partikel wie Eisen oder Mangan, die sich über die Jahre in Leitungen ablagern, losgespült werden. Das macht sich dann als Trübung des Wassers bemerkbar. Durch eine Spülung der Leitungen im Vorfeld haben wir dem soweit wie möglich vorgebeugt.“

Tipps: Was tun bei trübem Trinkwasser?

Falls es dennoch zu Trübungen kommen sollte, empfiehlt Gelsenwasser Betroffenen, das Wasser eine Zeit lang ablaufen zu lassen, bis es wieder klar aus der Leitung kommt.

Genauso nimmt Gelsenwasser weiterhin Meldungen über Trübungen über die Störungsstelle entgegen. (Castrop-Rauxel 0800 7 9999-10; Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Waltrop 0800 7 9999-20) entgegen. Durch Spülungen im Rohrnetz werden die Trübungen dann beseitigt, erklärt das Unternehmen.

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