Castroper Geschäftsfrau kritisiert Casconcept-Verzicht auf Corona-Bändchen

© Thomas Schroeter

Castroper Geschäftsfrau kritisiert Casconcept-Verzicht auf Corona-Bändchen

rnEinzelhandel

Simone Hendrich setzt als Geschäftsfrau auf Werbung in den sozialen Medien und versteht nicht, warum es in Castrop-Rauxel keine Corona-Bändchen gibt. Denn Kundenservice sei doch alles.

Castrop

, 31.01.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Simone Hendrich hat mit ihrer Strumpf-Boutique am Biesenkamp die bisherigen zwei Corona-Jahre nicht gut, aber mit einem nur leicht blauen Auge überstanden. „Das vergangene Jahr lief sogar ganz gut“, erzählt die Geschäftsfrau. Aber der Anfang 2022 bereitet ihr schon ein bisschen Sorge: „Es ist gerade sehr ruhig“, erzählt sie und zeigt auf die Straße vor ihrer Tür: „Gucken Sie, wie wenig da draußen los ist.“

Jetzt lesen
Jetzt lesen

Das liege einerseits am Biesenkamp, der in der Altstadt nicht gerade erste Lage sei. „Die Kundenströme gehen sofort Richtung Markt, hier kommen nur wenige Leute vorbei“, so Simone Hendrich. Da sei selbst die Volksbank als vermeintlicher Frequenzbringer keine Hilfe. „Davon profitiere ich nicht, selbst wenn die beim Nightshopping eine Bar anbieten, kommen dadurch nicht mehr Leute zu mir.“

Mitglied bei Casconcept ist sie nicht, versteht auch nicht alle Entscheidungen der Standortgemeinschaft im Kampf ums wirtschaftliche Überleben gegen das Internet. Warum man etwa auf die in vielen Nachbarstädten so erfolgreichen Corona-Bändchen als Impfnachweis verzichtet, kann sie nicht nachvollziehen.

Jetzt lesen

„Die Bändchen würden schon helfen“, glaubt sie. Nicht ihr als Händlerin. Aber die Kunden müssten dann nicht mehr überall ihre Impfausweise oder Handys hervorkramen. Das wäre doch Service für den Kunden, glaubt Simone Hendrich. Und Service sei für den stationären Handel eines der wichtigsten Pfunde, mit denen man wuchern müsste.

Auf die sozialen Medien gestürzt

Und so hat Simone Hendrich zum geschäftlichen Überleben andere Wege gesucht. „Ich habe mich auf die sozialen Medien gestürzt, mache da Werbung für meinen Laden und meine Produkte“, erzählt sie. Und das laufe gut, komme bei den Kunden gut an, bringe Menschen an den Biesenkamp. Auch wenn es ihr eigentlich nicht so liege, „da vor der Kamera Männchen zu machen.“

Da sie als absolute Einzelkämpferin in ihrem Laden aber gewohnt sei, sich um jedes Details kümmern zu müssen, mache sie das eben auch. Neben dem Einkauf der Ware, dem Verkauf, den Abrechnungen und sogar dem Putzen. Alles aus einer Hand also.

Simone Hendrich wirkt dabei ganz und gar nicht gefrustet. Die Corona-Hilfen haben ihr über die schlimmsten Anfänge der Pandemie geholfen, auch wenn sie sie jetzt quasi komplett zurückzahlen muss. Aber das sei in Ordnung. Und: „Der Kontakt mit den Kunden ist toll“, erzählt sie, gerade die Stammkunden kämen auch schon mal auf einen kurzen Plausch in den Laden. Jetzt müsse nur noch die Pandemie aufhören.

Lesen Sie jetzt