Der Nutzanteil des eigenen Gartens wird für immer mehr Menschen immer bedeutender. Wo früher nur Zierde angesagt war, ist heute der Versorgungs-Aspekt viel wichtiger geworden.

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Selbstversorgung ist angesagt: Tomaten laufen dem Zierrasen den Rang ab

rnKolumne „Wohn(t)räume“

Wohnen ist ein Lebensgefühl. In dieser Kolumne beschäftigt sich unser Autor regelmäßig mit „Wohn(t)räumen“. Heute geht es um Selbstversorgung aus dem eigenen Garten, dem Trend schlechthin.

Aus der Region

, 01.04.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Themen Klimaschutz und Selbstversorgung sind gerade so aktuell wie nie zuvor. Recycling ist angesagt in Haus und Garten, Unabhängigkeit von der Energieversorgung ist seit Putins Angriff auf die Ukraine und der Verteuerung von Gas und Öl ein Schlagwort, dem man kaum ausweichen kann. Auch der Drang nach Selbstversorgung gewinnt an Bedeutung.

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Viele Menschen, die einen Garten haben, möchten damit sinnvoller umgehen. Mit den richtigen Pflanzen, ressourcenschonender Planung, Wassereinsparung und Müllvermeidung kann man im eigenen Haus und Garten viel tun, um die Umwelt nachhaltig zu entlasten. Und wer auf Nutzpflanzen statt Zierrasen setzt, auf Tomatenstauden statt toter Nadelgehölze, der kann sich auch unabhängiger vom Markt machen, muss vor durchgedrehten Hamsterkäufern keine Angst haben.

ZUR KOLUMNE

In den „Wohn(t)räumen“ befasst sich Thomas Schroeter regelmäßig auf sehr persönliche Art mit dem Wohnen. Da kann es um neue Trends gehen, um Wohnphilosophien, um Bauärger oder Küchendeko. Einfach um alles, was das Wohnen im Alltag ausmacht.

In Gartenmärkten, bei Gärtnern und im Internet werden gerade von jungen Leuten Salatpflanzen, Kräuter, Obstgehölze oder Gemüsepflanzen wie wild nachgefragt. Man weiß, was man bekommt, kann Chemie-Einsatz ausschließen. Und frischer als aus dem eigenen Garten, ob hinter dem Haus oder in einer Kleingartenanlage gelegen, kommt man nicht ans Grünzeug.

Hochbeete schießen allüberall aus dem Boden, Tomatenhäuser werden zum gesuchten Gut im Baumarkt, die gute alte Gurke erlebt eine neue Beliebtheit, ebenso die Rauke, jene uralte Nutzpflanze. Unter ihrem italienischen Namen Rucola ist sie in den vergangenen Jahren bei uns zu einer beliebten Gemüseart geworden, kann selbst im Balkonkasten erfolgreich gezogen werden.

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Selbst gekochte Marmelade aus den eigenen Beeren, selbst gepresster Saft aus handverlesenen Trauben oder selbst gemachtes Sauerkraut – die Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln im eigenen Garten steht 2022 im Fokus der Gartentrends.

Frischer als aus dem Garten geht es nicht

Wer sich an den Garten von Oma und Opa in den 60er-Jahren erinnert, als große Rasenflächen noch ein Luxus der Reichen waren und man stattdessen Beet an Beet im Garten aneinander reihte, wird sich an den Geschmack und den Geruch erinnern. Die aus der Erde gezupfte Möhre, schnell abgewaschen in der Regentonne und dann verzehrt, ist nicht zu vergleichen mit manch geschmacklosem Gemüse gleichen Namens im Supermarkt.

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Weit weg dagegen scheint die Zucht von eigenem Geflügel, von Kaninchen für den eigenen Speiseplan. Das blutige Ende der Tiere auf Opas Holzklotz passt dann doch nicht in die heutige Zeit. Weder unter ökologischen noch unter hygienischen Vorzeichen. Da bleiben wir doch lieber beim Pflücksalat oder der Zucchini.

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