Als Erstes flitzt Maximilian zu den bodentiefen Trampolinen. Schnell die Schuhe aus, dann schnellstens rauf und loshüpfen. Dem vergnügten Quieken nach zu urteilen, gefällt ihm der Spielplatz wohl ganz gut. „Wir sind gerade erst zwei Minuten hier und müssen noch alles entdecken“, erklärt Mama Christina. Und zu entdecken gibt es viel.
Das bleibt auch dem Sohnemann nicht verborgen. Eine Minute Hüpfen reicht erst mal. Weiter gehts dann zur Kletterwand. Wie ihm der neue Spielplatz gefällt? „Gut“, sagt er und lacht. Daumen hoch. Wie viele andere Familien sind Christina und Michael mit ihrem Sohn am Samstagnachmittag (24.8.) zur Eröffnung des Spiel-, Sport- und Bewegungsparks am Hallenbad gekommen.
„Wir haben es nicht weit“, sagt Christina. „Wir wohnen direkt hinterm Wald in Rauxel.“ Ihrem Mann Michael gefällt vor allem die Calisthenics-Trainingsstation – dort können Übungen gemacht werden, für die man nur das eigene Körpergewicht und keine Trainingsgeräte braucht. Michael erinnert das an den Trimm-Dich-Boom in den 80er Jahren. „Das ist doch super, auch für Leute, die sich vielleicht keine Sport-Forum-Mitgliedschaft leisten können.“
Wer es etwas ruhiger angehen lassen will, kann aber auch einfach eine Runde Boule spielen. Auch dafür gibt es eine neue Bahn. Christina findet: „Hier gibt es eine gute Mischung für alle Generationen.“

Bei der Stadt hofft man, mit dem neuen Superspielplatz „einen Meilenstein für die Attraktivität und Familienfreundlichkeit der Stadt Castrop-Rauxel“ setzen zu können. Der große Besucherandrang lässt darauf schließen, dass viele Familien das neue Angebot gerne annehmen. Bei 30 Grad ist es rappelvoll am Samstagnachmittag, die Straßen rund um den Straßenmittelpunkt sind zugeparkt.
Mischung aus Sport- und Spielplatz
Schließlich haben die Organisatoren auch groß aufgefahren. Unzählige Vereine sind da, Schulen, Kindergärten, städtische Stellen, die ihre Arbeit vorstellen oder an den einzelnen Spiel- und Sportstätten helfen und erklären. Kinder und Jugendliche können sich an jeder Station einen Stempel abholen – Ziel ist, nach erfolgreichem Absolvieren aller Sport- und Spielstätten eine komplettierte Laufkarte vorweisen zu können.
Einen Stempel gibts zum Beispiel beim Korfball. Die Spielerinnen und Spieler aus der C- und B-Jugend des KV Adler Rauxel können es kaum abwarten, das neue Feld einzuweihen. „Die Körbe sind ein bisschen schwierig, da kann man nicht so gut treffen“, findet Spielerin Cassandra Treffts. Dem Platz würde sie trotzdem zehn von zehn Punkten geben. „Endlich können wir draußen spielen. Bisher ging das ja nur in der Halle.“

Ihre große Schwester Johanna Treffts, ihres Zeichens Korfball-Nationalspielerin, absolviert momentan eigentlich einen Lehrgang. Extra für die Eröffnung des Superspielplatzes büchste sie dort einen Tag lang aus. „Ich bin froh, dass es hier so vielfältige Angebote gibt: Parcours, Volleyball und natürlich Korfball.“
Um den Sport, der in Castrop-Rauxel eine seiner Hochburgen hat, gab es jüngst eine Kontroverse – ausgelöst von TV-Moderator Micky Beisenherz, der Korfball in seinem Podcast als „Kacksport“ bezeichnet hatte. Davon war bei der Spielplatz Eröffnung allerdings keine Rede. Das Interesse an der Ballsportart war groß.
Bei der Gestaltung der Fläche von 12.500 Quadratmeter hinterm Hallenbad konnten sich Bürgerinnen und Bürger immer wieder mit Anregungen einbringen. Selbst bei der Eröffnung gab es für Besucher noch die Möglichkeit, Wünsche für die künftige Gestaltung zu äußern. Abgestimmt werden konnte zum Beispiel über den Namen, den die Anlage tragen soll. Das Ergebnis soll zeitnah bekanntgegeben werden.

Insgesamt kostete das Projekt mehr als eine Million Euro. Das Gros der Summe kam allerdings nicht von der Stadt, sondern in weiten Teilen aus Fördertöpfen von Bund und Land.
Der neu gestaltete Park ist eine Mischung aus Sport- und Spielplatz. „Toll“, findet das auch ein etwas älteres Ehepaar, das aus Waltrop zur Eröffnung gekommen ist. Schließlich gebe es solch ein großes Angebot nicht überall. „Für die Kinder ist es super“, sagt sie. Und er: „Hoffentlich bleibt das lange so schön, wie es jetzt bei der Eröffnung ist und wird nicht kaputtgemacht oder beschmiert.“
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