Kostenlose Parkplätze für Elektroautos soll es bald in Castrop-Rauxel geben. In einem zweiten Schritt auch mit Ladesäulen. Wie viele Parkplätze und wo sie liegen sollen, ist noch offen. (Symbolbild)

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Castrop-Rauxel soll bald kostenlose E-Auto-Parkplätze bekommen

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Kostenlose Parkplätze für E-Autofahrer, um die Elektromobilität anzukurbeln: Das soll es bald in Castrop-Rauxel geben. Wie viele Parkplätze es werden und wo sie genau liegen, ist noch offen.

Castrop-Rauxel

, 24.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Elektromobilität in Deutschland ist auf dem Vormarsch, nicht erst seit der Eröffnung der Giga-Fabrik von Tesla in Brandenburg. Von den im Jahr 2021 insgesamt rund 2,62 Millionen neu zugelassenen Fahrzeugen entfielen bereits 355.962 oder 13,6 Prozent auf Autos mit Elektroantrieb. Das war ein Plus von 83,3 Prozent gegenüber 2020.

Und den aktuellen Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zufolge betrug der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen im Februar 2022 schon etwa 14,1 Prozent. Der Marktanteil steigt also rasant an.

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In Castrop-Rauxel möchte man darauf reagieren. Die Stadtwerke wollen die Zahl der Ladestellen massiv ausbauen. Wie Geschäftsführer Jens Langensiepen zuletzt noch unserer Redaktion erläuterte, sollen noch in diesem Jahr etwa 100 öffentliche Ladesäulen im Stadtgebiet entstehen.

Arbeitsgemeinschaft Mobilität des Klimabeirates

Und die Arbeitsgemeinschaft Mobilität des Klimabeirates möchte noch mehr tun, um die Stadt für Elektroautobesitzer attraktiver zu machen. Auf ihren Antrag hin hat der Umweltausschuss die Verwaltung beauftragt, die Einrichtung kostenloser Parkplätze für E-Autofahrer zu prüfen.

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Denn, so erläuterte Jonas Ehm (CDU) die Idee im Ausschuss: „Wir möchten weitere Anreize schaffen, um die Elektromobilität noch attraktiver zu gestalten.“ Daher sollen Fahrer eines Elektroautos in der Innenstadt auf einzelnen Parkplätzen kostenlos parken können.

Der Individualverkehr, so die Idee des Klimabeirats, bleibe auf Sicht das meistgenutzte Verkehrsmittel und bedürfe daher auch einer besonderen Betrachtung. Der Klimabeirat möchte nun weitere Anreize schaffen, um die Elektromobilität noch attraktiver zu gestalten.

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Ehm wäre es sogar am liebsten, die kostenlosen Parkplötze sofort auch mit Ladesäulen auszustatten. Das aber sei wohl ein Schritt zu schnell, so Stadtbaurätin Bettina Lenort. Man könne zwar mit den Stadtwerken darüber reden, dass solche Parkplätze auf Sicht Ladesäulen erhalten, zunächst aber sollte man den ersten Schritt zur Kostenlosigkeit des Parkens gehen.

E-Autofahrer brauchen keine Bevorzugung

Die Idee stieß allgemein auf große Zustimmung, nur nicht bei Margit Gudjons (Linke). Die bemängelte, dass E-Auto-Fahrer Menschen seien, die sich die teuren E-Autos leisten könnten und dann nicht unbedingt durch kostenloses Parken bevorzugt behandelt werden müssten.

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Diese Argumentation ließ Thorsten Werth-Von Kampen, Stellvertretender Chef des Stadtbetriebs EUV, allerdings nicht gelten. Im Kleinwagensegment, so erläuterte er, gebe es heute quasi keinen Preisunterschied mehr zwischen einem Verbrennermodell und einer E-Variante, so lange es die Förderung vom Staat gebe.

In vielen anderen Städten, so das Klimabündnis, wurden bereits kostenfreie Parkplätze für Elektroautos eingerichtet, die neben der Steigerung der Attraktivität der Elektromobilität auch einen positiven Effekt auf die Attraktivität der Innenstadt hätten.

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Wo und wie viele kostenlose E-Parkplätze geschaffen werden, soll die Verwaltung nun prüfen. Das Klimabündnis regt dabei an, dass das freie Parken eine zeitliche Begrenzung von zwei Stunden nicht überschreiten sollte, damit ein Parkplatz nicht dauerhaft belegt werden könne. Ob man die freien E-Parkplätze nur in der Innenstadt einrichte oder auch in Nebenzentren, ob man die Parkplätze streue, oder, um Parksuchverkehr zu vermeiden, an einer Stelle balle: All das ist noch offen.