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Castrop-Rauxeler Unternehmen elektrifiziert den VfL Bochum
Elektromobilität
Der VfL Bochum will E-Mobilität fördern. Seinen Partner hat der Fußballverein in Castrop-Rauxel gefunden. Er gilt als Vorreiter in Sachen Elektro-Mobilität. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.
Elektroautos gelten als wichtiger Baustein für die Energiewende. Auch Fußball-Bundesligist VfL Bochum beschäftigt sich mit dem Thema Elektromobilität. Netzwerkpartner ist seit November 2021 das Elektrounternehmen Breilmann aus Castrop-Rauxel. Abgesprochen wurde das erste Projekt, als der VfL noch in der zweiten Liga spielte. Jetzt wurde es abgeschlossen.
„Aus Castrop-Rauxel an die Castroper Straße in Bochum“, das gefällt Prof. Dr. Ulrich Breilmann, einer der beiden Gesellschafter. Er ist selbst Fußballfan und hat sich bei der Präsentation am Vonovia Ruhrstadion gerne den VfL-Schal umgelegt. Eher untypisch sei er aber ein Fan aller Ruhrgebietsmannschaften, erzählt er. Allerdings: Wenn der VfL und der BVB aufeinandertreffen, schlage sein Herz eher für den Underdog.
Ins Spiel kam Elektro Breilmann, weil das Unternehmen der erste Solution Partner von Siemens für Elektromobilität in Deutschland ist und auf seinem Firmengelände an der Borghagener Straße den ersten Ladepark weltweit hat, bei dem Siemens alle Produkte zeigt und auch mal neue Entwicklungen testet. Am VfL-Stadion wurden jetzt fünf Ladesäulen mit insgesamt zehn Ladepunkten installiert und zusammen mit den Stadtwerken Bochum in Betrieb genommen.
Nicht-öffentliche Ladesäulen sind für Spieler, Mitarbeiter und Gäste
„Die Lademöglichkeiten am Vonovia Ruhrstadion sind für uns eine wichtige Investition in eine nachhaltigere Zukunft“, sagt Ilja Kaenzig, Sprecher der VfL-Geschäftsführung, bei der Präsentation. Man setze ein wichtiges Zeichen für Elektrifizierung. Gedacht sind die nicht-öffentlichen Ladesäulen für die Spieler und Mitarbeiter des VfL, die während der Arbeitszeit ihre Fahrzeuge vor Ort aufladen können.
Aber auch Geschäftsgäste oder VIP-Gäste an einem Spieltag, von denen immer mehr mit E-Autos unterwegs sind, können ihre Fahrzeuge an den Säulen laden, die auf dem Parkplatz am VfL-Stadioncenter stehen. Für die individuelle Abrechnung, Überwachung und Verwaltung der Ladepunkte sorgen dabei die Stadtwerke Bochum.

Ulrich Breilmann steht neben der größten e-Ladesäule auf seinem Firmengelände an der Borghagener Straße. © Matthias Langrock
„Der VfL will seine Flotte elektrifizieren“, berichtet Ulrich Breilmann, der in seinem Unternehmen den gleichen Weg geht und auch für die Mitarbeiter E-Autos einsetzt. Und natürlich auch mit einem E-Auto zum Termin am Stadion in Bochum vorfuhr. Vertreten ist er dort übrigens auch mit Bandenwerbung, allerdings, so Breilmann, nicht so prominent, dass man sie im Fernsehen sehen könne.
VfL Bochum prüft Öko-Bilanz in Zusammenarbeit mit Hochschule
Der VfL erläutert, dass das Thema E-Mobilität große Bedeutung habe. „Nachdem bereits eine erste interne Analyse vorgenommen wurde, ist derzeit die Erstellung einer Öko-Bilanz mit der Hochschule Bochum in Planung. Durch diese Bilanzierung wird es zukünftig noch leichter möglich sein, die wesentlichen CO2-Treiber zu identifizieren und wirkungsvolle Maßnahmen einzuleiten“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Weitere Projekte mit dem Netzwerk-Partner Breilmann sind in Planung sind, bestätigt VfL-Bochum-Pressesprecher Jens Fricke auf Anfrage unserer Redaktion. Nähere Einzelheiten könne man noch nicht nennen.
Mit riesigen Speichern CO2-klimaneutral werden
Ulrich Breilmann hat da schon Ideen. Stichworte sind Photovoltaik und riesige Storage, also Speicher für die gewonnene Energie. „Dann kann man komplett über Sonne tanken“, sagt er. Und sei damit CO2-klimaneutral. Klar, dass Breilmann in diesem Jahr einen solchen Speicher auch im eigenen Siemens-Ladepark installieren wird.
Für das Unternehmen, das auf eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte zurückschaut, ist der Einsatz im Bereich Elektromobilität zukunftsweisend. Nicht nur wegen der Bedeutung für den Klimawandel. In der Corona-Pandemie ist ein früherer zentraler Aufgabenbereich, die Energieversorgung etwa bei großen Jahrmärkten, stark zurückgegangen.