Rolle rückwärts in Köln: Was BVB-Sportdirektor Zorc am meisten ärgert

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Rolle rückwärts in Köln: Was BVB-Sportdirektor Zorc am meisten ärgert

rnBorussia Dortmund

Borussia Dortmund lässt gegen den 1. FC Köln erneut Punkte liegen. Das 2:2 hilft dem BVB nicht weiter. Eine Sache ärgert BVB-Sportdirektor Michael Zorc am meisten.

Köln/Dortmund

, 22.03.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Michael Zorc hatte seinen Frieden mit diesem Spiel auch knapp 24 Stunden nach dem Schlusspfiff noch nicht gefunden. „Solche Spiele zu verdauen, dauert ein bisschen“, sagte Borussia Dortmunds Sportdirektor am Sonntagnachmittag im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Ich habe jedenfalls auch heute noch ordentlich daran zu knacken.“


BVB holt in Köln ein Unentschieden der schlechteren Sorte

Es war ein 2:2 der deutlich schlechteren Sorte aus Dortmunder Sicht. Gegen den 1. FC Köln sicherte Stürmer Erling Haaland mit einem ganz frühen Tor in der dritten Spielminute und einem ganz späten Tor in der Nachspielzeit zumindest noch einen Punkt für den BVB, der die Schwarzgelben in der Tabelle allerdings nicht wirklich voranbringt.

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Ein „klarer Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze“ sei das gewesen, meinte Zorc. Und Sebastian Kehl, der Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB, sagte: „Über den einen Punkt können wir uns nicht richtig freuen, denn er hilft uns in der Tabelle nun mal nicht weiter.“

Bei Borussia Dortmund überwiegt der Ärger

Also überwog der Ärger im Dortmunder Lager. Vor allem darüber, dass dem BVB die frühe Führung durch Haaland offenbar nicht gut bekommen war. Jedenfalls ließ die Borussia einen augenscheinlich völlig verunsicherten Gegner nach ordentlichem Beginn ohne Not zurück in ein Fußballspiel finden, in das es für Köln eigentlich keinen Weg zurück hätte geben dürfen. Ondrej Duda per Elfmeter nach einem Handspiel von Jude Bellingham und Ismail Jakobs nach einem schweren Patzer von Thomas Meunier drehten die Partie für den FC, mehr als Haalands Ausgleich gelang nicht mehr.

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„Wir haben das Spiel nach unserem guten Start aus der Hand gegeben. Es war, als sei der Stecker gezogen worden. Wir waren dann überhaupt nicht mehr klar in unseren Aktionen, nicht mit und auch nicht gegen den Ball“, sagte Zorc. Eine Erklärung dafür habe er nicht.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc ärgert sich über den Auftritt in Köln

Am meisten ärgere ihn, sagte Zorc, „dass man von Minute zu Minute spüren konnte, wie wir die Kontrolle über das Spiel verloren und den Gegner selbst wieder aufgebaut haben“. Kehl schlug in seiner Analyse in dieselbe Kerbe und prangerte „eigene Nachlässigkeiten“ an, die den FC zurück ins Spiel geholt hätten. „Das ärgert uns sehr.“

Der Dämpfer für den BVB im Kampf um die Qualifikation für die Königsklasse erinnerte dabei in vielen Punkten an die 1:2-Niederlage der Borussia gegen Köln aus der Hinrunde. Auch damals stand der FC mit dem Rücken zur Wand, und der BVB ging eigentlich mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein ins Spiel. Damals wie heute hauchten die Schwarzgelben den Rotweißen neuen Mut im Abstiegskampf ein.

Borussia Dortmund in Köln: „Es ging ohne Kontrolle hin und her“

Die Leistung sei „einfach nicht gut“ gewesen, befand Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic, der viel Lob von BVB-Berater Matthias Sammer bekam. Es sei „ein gerechtes Unentschieden“, meinte der 38-jährige Terzic. Zwischendurch habe ihn das Treiben auf dem Rasen eher an Basketball als an Fußball erinnert. „Es ging ohne Kontrolle hin und her.“

Eine weitere Parallele zur Hinrunde war, dass der BVB diesen Rückschlag – freilich nicht zum ersten Mal in dieser Saison – ziemlich unerwartet kassierte. Zumindest habe er sich „in der Trainingswoche nicht angedeutet“, sagte Terzic. Die Zukunft müsse zeigen, wie die Mannschaft mit dieser „sportlichen Ohrfeige“ umgehe, wie stabil sie sei.

Ultimativer BVB-Stresstest steht vor der Tür

Der ultimative Stresstest für den BVB, der noch länger als befürchtet auf Dribbelkönig Jadon Sancho verzichten muss, steht schon vor der Tür. Nach den Länderspielen gastiert am 3. April der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt mit vier Zählern Vorsprung auf Dortmund im Signal Iduna Park. Zorcs Einschätzung: „Das Spiel gegen Frankfurt erfährt jetzt noch einmal eine größere Bedeutung als ohnehin schon.“