BVB-Verkaufskandidaten Meunier, Hazard und Schulz Sportdirektor Kehl droht Geduldsspiel

BVB-Verkaufskandidaten Meunier, Hazard und Schulz: Sportdirektor Kehl droht Geduldsspiel
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Derzeit weilt Sebastian Kehl offiziell im Urlaub. Doch komplette Ruhe wird für den 43-Jährige Wunschdenken sein. Borussia Dortmund steht vor einem heißen Transfer-Sommer. Nach den Abgängen von Jude Bellingham (Real Madrid) und Raphael Guerreiro (FC Bayern München) muss der Sportdirektor liefern. Neben dem bereits ablösefrei verpflichteten Ramy Bensebaini haben die BVB-Verantwortlichen Edson Alvarez (Ajax Amsterdam) und Felix Nmecha (VfL Wolfsburg) als Wunschspieler auserkoren, der Poker um die Ablösemodalitäten läuft. Und dann sind da ja noch die Kandidaten, die Kehl in diesem Sommer unbedingt von der Gehaltsliste bekommen will. Doch es bahnt sich ein Geduldsspiel an.

BVB droht ein Geduldsspiel

Einige Abgänge stehen bereits fest: Neben Bellingham und Guerreiro werden auch Mahmoud Dahoud (Brighton Hove & Albion), Felix Passlack (VfL Bochum) und Anthony Modeste (neuer Verein noch offen) dem BVB zum 1. Juli den Rücken kehren. Auch Thomas Meunier, Thorgan Hazard und Nico Schulz sollen den Klub definitiv in diesem Sommer verlassen, zudem ist Mateu Morey ein möglicher Wechselkandidat. Unser Überblick:

01.) Thomas Meunier:

Der Absturz des Thomas Meunier hat seinen Tiefpunkt erreicht. Borussia Dortmund will nach drei insgesamt unbefriedigenden Jahren einen Schlussstrich unter die Zusammenarbeit ziehen. Der einstige Stamm-Rechtsverteidiger hat seinen Platz längst an Marius Wolf verloren, als Backup baut Trainer Edin Terzic lieber auf Julian Ryerson oder Niklas Süle. 19 Einsatzminuten in der Rückrunde sprechen eine deutliche Sprache.

Dazu kommt: Der Belgier ist der Topverdiener unter den Verkaufskandidaten. Der 31-Jährige, der 2020 ablösefrei von Paris Saint-Germain zu Borussia Dortmund gewechselt ist, soll beim BVB rund 8,5 Millionen Euro verdienen. Kein Wunder also, dass Sportdirektor Kehl alle Hebel in Bewegung setzen wird, um Meunier von der Gehaltsliste zu bekommen. Damit das klappt, wären die Verantwortlichen sogar bereit, den Rechtsverteidiger unter Marktwert (aktuell fünf Millionen Euro) abzugeben. Laut verschiedener Medienberichte haben Klubs aus der Serie A und der Premier League Interesse an einer Verpflichtung. Aber: Ein konkretes Angebot lässt auf sich warten.

02.) Thorgan Hazard:

Von der halbjährigen Leihe zur PSV Eindhoven hatten sich die BVB-Verantwortlichen deutlich mehr versprochen. Hazard sollte mehr Spielminuten sammeln, um sich nach Möglichkeit auf die Wunschlisten einiger Vereine zu spielen, die ihn ab diesem Sommer unter Vertrag nehmen möchten. Das Problem: Der Linksaußen ist in den Niederlanden kaum über die Rolle des Reservisten hinausgekommen.

Thorgan Hazard läuft mit dem Ball.
BVB-Leihspieler Thorgan Hazard erlebte in Eindhoven enttäuschende Monate. © imago / Pro Shots

Eine weitere Leihe ist aufgrund der Vertragslaufzeit bis 2024 ausgeschlossen. Borussia Dortmund will Hazard, der vor vier Jahren für 25 Millionen Euro Ablöse von Borussia Mönchengladbach verpflichtet wurde, jetzt verkaufen. Dass der 30-Jährige ebenso wie Landsmann Meunier bei den EM-Qualifikationsspielen der belgischen Nationalmannschaft außen vor geblieben ist, spielt den Schwarzgelben nicht unbedingt in die Karten. Zuletzt gab es Spekulationen um ein mögliches Interesse des belgischen Meisters Royal Antwerpen.

03.) Nico Schulz:

Borussia Dortmund wird Nico Schulz einfach nicht los. Seit vier Transferfenstern schon versucht der BVB, einen Abnehmer für den Linksverteidiger zu finden. Doch bislang ohne Erfolg. Das hohe Gehalt, das nach Informationen der Ruhr Nachrichten bei 5,5 Millionen Euro pro Jahr liegt, ist einer der großen Knackpunkte.

Deswegen könnte der BVB jetzt zu einem besonderen Schritt bereit sein und den bis Sommer 2024 laufenden Vertrag gegen eine Abfindungszahlung vorzeitig auflösen. So würde Borussia Dortmund immerhin einen Teil des Gehalts einsparen. Es bleibt nur die Frage, ob sich Schulz auf diesen Deal einlässt. Dessen Berater Roger Wittmann hatte zuletzt betont, es sei für alle Seiten das Beste, sich im Sommer zu trennen.

04.) Mateu Morey:

Völlig anders gelagert ist der Fall bei Mateu Morey. Hinter dem Spanier liegt eine unfassbare Leidenszeit. Seit seiner schweren Knie-Verletzung aus dem Pokalspiel gegen Holstein Kiel im Mai 2021 und den folgenden Operationen hat der Rechtsverteidiger kein einziges Pflichtspiel mehr für die Profis absolviert. Nachdem der 23-Jährige Ende August 2022 erneut operiert werden musste, steht er seit dem Frühjahr wieder im Mannschaftstraining, blieb seither jedoch ohne Einsatz.

Edin Terzic im Gespräch mit Mateu Morey.
Mateu Morey (r.) ist seit über zwei Jahren ohne Einsatz für die BVB-Profis. © imago / Kirchner-Media

Bei Morey steht kaum der finanzielle Gedanke im Vordergrund. Viel mehr stellt sich die Frage: Hat der Spanier noch eine sportliche Perspektive bei Borussia Dortmund? Kann sein Körper den hohen Belastungen standhalten? Oder ist die Verletzungsanfälligkeit einfach zu groß? Der Vertrag des Außenverteidigers läuft noch bis Sommer 2024. Gut möglich, dass sich bei einem passenden Angebot schon jetzt die Wege trennen werden.

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