BVB-Poker um Alvarez und Nmecha – Fresneda wackelt Das ist der aktuelle Stand

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Der Transfer von Ajax Amsterdams Edson Alvarez (25) zu Borussia Dortmund zieht sich in die Länge. Das BVB-Interesse ist belegt, der Klub will den Spieler, und der Spieler zum BVB. Auf dieser Ebene dürfte es wenig Probleme geben. Schwieriger werden die Verhandlungen zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und Ex-Borusse Sven Mislintat, der seit einigen Wochen bei Ajax sportlich das Sagen hat.

Intensiver BVB-Poker um Alvarez

Dortmund möchte nicht viel mehr als 30 Millionen Euro ausgeben, Amsterdam hätte im Winter noch 50 Millionen Euro für den Sechser aus Mexiko einnehmen können, der bis 2025 unter Vertrag steht. Weniger als 40 Millionen Euro sollten es aus Sicht der Niederländer nicht werden. Mit Klauseln und Optionen könnte man sich annähern. Noch ist in Amsterdam kein offizielles Angebot eingetroffen, ist zu hören. Der BVB will womöglich erst andere Wechsel verfolgen.

Dazu gehört dann auch die Verpflichtung von Felix Nmecha. Den 22-jährigen deutschen Nationalspieler will der BVB vom VfL Wolfsburg loseisen, wo er bis 2025 unter Vertrag stehen soll. Als Ablösesumme stehen zwischen 15 und 25 Millionen Euro im Raum. Nmecha ist jung, entwicklungsfähig und deckt viele Facetten des Spielerprofils von Jude Bellingham ab. Selbst wenn er in Dortmund nicht zündet, wäre der Transfer auch wirtschaftlich kein Desaster.

Fresneda ist dem BVB zu teuer

Das große Problem: Durch homophobe und transfeindliche Aktivitäten im Internet hat sich der streng christlich denkende Mittelfeldspieler fast zu einer persona non grata gemacht. Seine Werte kollidieren in Teilen heftig mit denen von Borussia Dortmund. Da wird eine gute Kommunikationsstrategie gefragt sein.

Ivan Fresneda schaut zur Seite.
Ein BVB-Kandidat für die rechte Seite: Ivan Fresneda. © imago / Shutterstock

Bereits auf dem Weg nach Dortmund befand sich Ivan Fresneda (18) im Winter und auch im Frühsommer. Der spanische Rechtsverteidiger ist mit Real Valladolid aus der La Liga abgestiegen, seine Ausstiegsklausel von 20 Millionen Euro ist dem BVB zu hoch angesetzt. Im Herbst lag sein Marktwert noch bei einer Million Euro, inzwischen bei 15 Millionen Euro. Pikant: Fresneda, der nicht für die U21-EM nominiert ist, hat seine Berateragentur gewechselt. Für die Verhandlungsposition von Borussia Dortmund muss das nichts Gutes bedeuten.

Wie geht es beim BVB mit Can weiter?

Diskutiert wird in Dortmund auch über die Personalie Emre Can. Die vergangene Halbserie war die mit Abstand beste Zeit seit seiner Verpflichtung im Winter 2020. In dieser Form gehört er fraglos zu den Leistungsträgern im schwarzgelben Trikot. Doch im Sommer 2024 endet sein Vertrag, was die Fragen aufwirft: Verlängern oder verkaufen? Denn ablösefrei gehen lassen möchte man den Nationalspieler (Marktwert: 15 Millionen Euro) nicht. Während Can ein langfristiger Vertrag von bis zu fünf Jahren und ein Plus beim Gehalt vorschweben sollen, möchte der Klub den Kontrakt kurzfristiger und leistungsbezogener gestalten. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Emre Can diskutiert.
Der BVB-Vertrag vom Emre Can läuft im Sommer 2024 aus. © imago / Kolvenbach

Ähnlich lange wie Can spielt Giovanni Reyna (20) in Dortmund. Oft wurde er seitdem als logischer Nachfolger von BVB-Spielmacher Marco Reus gehandelt. Doch positive Erlebnisse und Misserfolge wechselten sich ab, Verletzungen und Rückschläge schlugen ihm aufs Gemüt. Das Können des US-Amerikaners ist unbestritten. Doch kann er sein Potenzial dauerhaft bei der Borussia abrufen ? Käme der Spieler mit einem Klub, der eine satte Ablöse auf den Tisch legen will, wären die BVB-Bosse gesprächsbereit. Lieber wäre ihnen aber, Reyna könnte dauerhaft zeigen, was für ein guter Fußballer er sein kann.

Umweg für BVB-Youngster Coulibaly?

Einen Umweg muss dafür wohl auch Soumaila Coulibaly (19) gehen. Dem französischen Innenverteidiger-Talent ist auch aufgrund diverser Verletzungen bei Borussia Dortmund der Durchbruch im Profikader verwehrt geblieben. Einsätze in der 3. Liga bringen ihn in seiner Entwicklung nur bedingt voran. „Soumi“ benötigt Spielpraxis und Rhythmus, um in Sachen Selbstvertrauen und Reife voranzukommen. Mehrere Klubs haben sich erkundigt, unter anderem Premier-League-Aufsteiger FC Burnley. Im Gespräch ist eine einjährige Leihe. Danach könnte die Perspektive für Coulibaly anders aussehen.