
© Anne Winter-Weckenbrock
60 Nachwuchsmusiker trotzen Corona und treten bei „Jugend musiziert“ an
Wettbewerb „Jugend musiziert“
Hoffnungsvolle Nachwuchsmusiker aus der Region haben sich am Samstag in der Landesmusikakademie vor die Jury gewagt. Corona wirkte sich auch auf den Wettbewerb „Jugend musiziert“ aus.
Ein bisschen Nervosität liegt am Samstag in der Luft in der Landesmusikakademie in Heek. Am Vormittag sind kleine Grüppchen in der Lobby zu sehen – immer um Kinder mit einer Violine in der Hand geschart. In Zeiten außerhalb der Corona-Pandemie sei in der LMA sonst kaum ein Durchkommen, so viele Leute tummelten sich dort dann, weiß Rainer Becker, Leiter der Regionalgeschäftsstelle Westmünsterland.
Das ist nur das eine – auch die eher schwierigen Bedingungen des Musikunterrichts in den vergangenen Monaten der Corona-Pandemie sind das andere, wie der Leiter der Musikschule Havixbeck erläutert. „Sonst sind hier doppelt so viele Teilnehmer“, sagt er. Aber: „Die, die hier sind, die wollen sehr“, beschreibt er eine weitere Besonderheit des Präsenz-Wettbewerbs in der Pandemie.

Baasil Imran aus Wesel trug der Jury Stücke an der Violine vor. © Anne Winter-Weckenbrock
So wie Christina-Amalie Segewiße aus Bocholt, die unter anderem mit einem Stück von Mozart die Jury zum Lächeln bringt. Oder Marje-Merrit Blisniewski aus Ahaus, die eigentlich von allen „Molly“ genannt wird, wie sie im Gespräch mit der Redaktion erklärt. Sie ist zufrieden mit ihrem Vortrag, „auch wenn ich mich manchmal verspielt habe“, sagt sie mit einem kleinen Lächeln.

Marje-Merrit Blisniewski spielt seit dreieinhalb Jahren Violine - und das gern. Bei "Jugend musiziert" trat die Ahauserin in Begleitung von Kim Andrade am Klavier vor die Jury. © Anne Winter-Weckenbrock
Aber sie war mit Begeisterung dabei, denn sie spielt gerne Violine, wie sie sagt. Seit dreieinhalb Jahren hat sie Unterricht. „Und ich habe viel geübt, vier Stunden täglich in der letzten Zeit“, erzählt die Zehnjährige. Ihr Mutter Colette Wisniewski stimmt zu und ergänzt: „Es ist doch auch toll, hier überhaupt mitmachen zu dürfen.“ Gleich gibt es noch ein Gespräch mit der Jury, nachmittags kommt dann die Wertung. Alle sind gespannt.
Beste Stimmung bei Teilnehmern aus Ahaus
Darauf wartet auch Carlos Min Kim Andrade aus Wessum, der schon früh am Tag seine Stücke präsentiert hat in Begleitung von Kim Seong-Hwa am Klavier. Seine Mutter Kim Andrade hat „Molly“ am Klavier begleitet. Nach dem Vortrag herrscht beste Stimmung bei den Ahausern und Marje-Merrits Lehrerin Ursula von der Linde-Bancken.

Die meisten Zuhörerplätze mussten leer bleiben - wegen der Corona-Pandemie. Hier Christina Amalia Seggewiße und die Jury beim Vortrag. © Anne Winter-Weckenbrock
Rainer Becker sieht das gern. Für die Musikschüler sei es wichtig, „ein Ziel zu haben“. Vor Publikum zu spielen – auch wenn es diesmal nur höchstens eine Handvoll sein dürfen – stärke das Selbstbewusstsein. Und als Musiker müsse man auch lernen, mit Erfolg und Misserfolg umzugehen, spricht er auf die an, die vielleicht zu nervös für ein gutes Vorspiel waren oder einfach einen schlechteren Tag hatten.
Er und seine Kollegin Hildegard Lanfer von der Regionalgeschäftsstelle zeigten sich erfreut, dass gerade in den letzten Tagen kaum Absagen gekommen seien aus Krankheitsgründen. „Das hätte bei den aktuellen Infektionszahlen auch anders kommen können“, sagt Lanfer.
Ergebnisse sind online einzusehen
Auch beim Wettbewerb wird Vorsicht walten lassen: Die Vorträge sind nicht wie sonst öffentlich, und nur zwei oder im Ausnahmefall ein paar mehr Begleitpersonen sind den Wettbewerbsteilnehmern erlaubt.
Ergebnisse des Regionalwettbewerbs können online eingesehen werden (www.bit.ly/3sk8Agr)