Mutter Diana Temmann und Tochter Nora (2) fahren gerne mit dem Lastenrad. © Jörg Heckenkamp
Radfahr-Begeisterung
Mit Video: Sechsköpfige Familie setzt ganz aufs Lastenrad
Familie Temmann hat vier Kinder, einen Hund und zwei Autos. Demnächst vielleicht nur noch einen Pkw. Ein Lastenrad könnte das Auto ersetzen. „Ich radele bei Wind und Wetter“, sagt Mutter Diana.
Vier Kinder im Alter von 2 bis 11 Jahren leben im Haushalt von Diana und Thomas Temmann. Dazu ein Labrador. Zwei Autos - ein Siebensitzer und ein Kleinwagen - stehen der Familie zur Verfügung. Demnächst womöglich nur noch der große Wagen. Denn nach zweijähriger Erfahrung mit einem Lastenrad steht für Mutter Diana fest: „Dadurch lässt sich ein Auto ersetzen.“
Die 37-jährige Diana Temmann stammt aus Lünen und ist nach eigenen Bekunden „dort schon immer Fahrrad gefahren. Meine Eltern haben das vorgelebt“. Das Fahrrad-Gen steckt ihr im Blut. Und so war es für sie klar, dass sie nach dem Umzug nach Werne vor zehn Jahren das Rad als Hauptverkehrsmittel nutzt. „Man kommt hier bestens zu Fuß oder mit dem Fahrrad überall hin.“
Die Kinder transportierten sie und ihr Mann zunächst mit einem Fahrradanhänger. „Doch das ist nicht richtig gut“, sagt Diana Temmann. Vor fünf Jahren kam bei ihr erstmals der Gedanke auf, ein Lastenrad anzuschaffen. „Damals war das noch nicht sonderlich verbreitet und mein Mann war nicht so begeistert.“ Dennoch lieh sich sich zwei Mal an der Radstation ein solches Gefährt aus. Sie war begeistert.
Ob Transport von Kindern oder Einkäufen - Diana Temmann schwört auf ihr Lastenrad. © Jörg Heckenkamp
Im Frühjahr 2019 war es dann soweit. „Mein Mann fand eine Anzeige für ein gebrauchtes Lastenrad in Lüdinghausen.“ Die Besitzer wollten ein neues Vehikel anschaffen und boten ihr altes Rad zum Kauf an, ein hochwertiges, elektrisches Modell der holländischen Marke Bakfiets mit langem Transportkorb. Für 2000 Euro wechselte es den Besitzer. Diana Temmann: „Ich bin direkt von Lüdinghausen zu uns nach Hause in Werne gefahren.“
Welche Strecken erledigt sie mit dem Lastenrad? „Alle“, schießt es quasi aus ihr heraus: „Kinder zur Kita oder zum Sport, zur Arbeit, Einkaufen, alles.“ Den großen PKW benutzt sie eigentlich nur für den Großeinkauf der sechsköpfigen Familie. „Mein Mann fährt mit dem kleinen Wagen zur Arbeit nach Nordkirchen und den großen brauche wir zum Beispiel, wenn wir alle mit dem Hund mal etwas weiter wegfahren.“ Ansonsten sei das Lastenrad erste Wahl.
Blick auf einen Teil des Temmannschen Fahrrad-Fuhrparks. © Jörg Heckenkamp
Nach zwei Jahren intensiver Nutzung steht nun ein Wechsel an. „Der E-Motor ist nicht mehr ganz in Ordnung und es gibt keine Ersatzteile mehr“, sagt Diana Temmann. Sie hätten sich entschlossen, ein neues Vehikel, wiederum ein E-Bakfiets, zu kaufen. Demnächst steht es vor dem eigenen Häuschen in Werne. „Etwa 4700 Euro kostest es mit etwas Zubehör wie einem Verdeck.“
Denn Diana Temmann fährt, wie gesagt, IMMER mit dem Lastenrad. Ob bei Regen, ob bei Schnee, ob bei grimmiger Kälte. „Dann lege ich ein vorgewärmtes Kirschkernkissen in die Box, mache das Verdeck zu und dann haben es die Kinder warm.“
Immer mit Helm. © Jörg Heckenkamp
Die gelernte Kinderkrankenschwester, im Nebenberuf Kanga-Trainerin, transportiert nämlich nicht nur Einkäufe in dem vor ihr angebrachten Transportbehälter aus Holz. Sondern auch ihre beiden jüngsten Kinder („Die Großen fahren schon selbst Fahrrad.“). „Durch die Konstruktion des Lastenrades mit der vorne angebrachten Transportkiste, ist eine ganz andere Kommunikation mit den Kindern möglich, als wenn sie hinten in einem Anhänger sitzen.“
Wenn sie bei Regen oder Kälte ihre Kinder zur Kita bringt, wird sie schon mal gefragt, ob ihr Auto kaputt sei. „Nein, sage ich dann, steht vor der Garage. Ich fahre gerne mit dem Rad.“ Und mit Blick auf Elterntaxi oder motorisiertem Brötchenholen am Wochenende, meint sie knapp: „Man muss nicht jeden Firlefanz mit dem Auto machen.“
Ein Lastenrad-Interview mit Mutter Diana Temmann gibt’s auf rn.de/werne
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