Ohne Verbrennung: Werner Bacchus ist beerdigt
Karneval am Nelkendienstag
Verbrannt werden konnte der Werner Bacchus in diesem Jahr nicht, dafür wurde einen neuen Ort für die Beerdigung gewonnen. So feierten die Werner Jecken trotz des schlechten Wetters am Nelkendienstag das Ende des Karnevals und den Tod der Strohpuppe Bacchus.

Die Bacchus-Beerdigung, der erstmals im Pfarrheim von Maria Frieden stattfand, wurde zu einer lustigen Trauerfeier.
Karneval ist vorbei, Bacchus ist beerdigt. Nicht jedoch wie gewünscht, sondern anders. Ursprünglich war es der Wunsch des Verstorbenen, den der „Virus Karnevalitis“ und eine Leberzirrhose dahingerafft haben, verbrannt zu werden, doch das schlechte Wetter machte den Karnevalisten erneut einen Strich durch die Rechnung. Zunächst sollte die öffentliche Verbrennung auf dem Marktplatz und ein Marsch durch die Innenstadt erfolgen. Doch es kam anders.
Anstatt den Bacchus dem Feuer zu überlassen, organisierte der Karnevalsverein Gelb-Blau Werne eine lustige Trauerfeier erstmals im Pfarrheim von Maria Frieden am Windmühlenberg. So ließen sich die Werner Jecken die Laune bei der Bacchus-Beerdigung am Nelkendienstag nicht verderben und feierten ausgiebig.
Den rund 150 Gästen wurde zum Abschluss der Session nochmals eine schöne, kleine Karnevalssitzung mit traditionellem Fischessen, Büttenrede, Gardetanz und Gesang geboten. Für Musik sorgte DJ Andreas Büscher und der Spielmannszug der Feuerwehr Bergkamen. Bis kurz nach Mitternacht feierten die Narren in den Aschermittwoch hinein und sangen später nicht nur das Lieblingslied des Prinzen (Tote Ente), sondern auch das Lieblingslied von Bacchus: „Der schönste Platz ist immer an der Theke“.
Der Bacchus - oder ursprünglich im Rheinland genannte Nubbel - ist eine Strohpuppe und Figur des Sündenbocks. Am Aschermittwoch endet der Karneval und damit auch das Leben des Bacchus. Er wird als Verantwortlicher für die Laster der Karnevalstage verbrannt. Bacchus wird er beispielsweise in Werne, Essen, Dortmund und Recklinghausen genannt. Im Münsterland ist es "Fritz", in Düren "Rurmanes".