Nach Wechselgeld-Betrug in Werne - das sind die anderen miesen Tricks
Tipps der Polizei
In den vergangenen Tagen war mehrmals ein Wechselgeld-Betrüger in Werne unterwegs. Bei der Polizei liegen drei Anzeigen vor, wahrscheinlich sind noch mehr auf den Trick hereingefallen.

Taschendiebe, hier ein gestelltes Bild der Polizei, lassen sich immer neue Maschen einfallen, um Menschen übers Ohr zu hauen. © picture alliance / dpa
In Werne sind in den vergangenen Tagen mehrmals Menschen, vor allem älteren Semesters, auf den Wechselgeld-Trick eines (oder mehrerer) Betrügers hereingefallen. Während des Wechselvorganges griff der Täter unter einem Vorwand offen in das Fach mit den Geldmünzen und zog dabei unbemerkt Scheine aus dem anderen Fach.
Die Polizei will nicht generell vor Hilfsbereitschaft warnen, doch gibt zu Bedenken, dass man in solchen Momenten vorsichtig sein sollte. Doch nicht nur mit dem Wechselgeld-Trick machen die Täter Beute. Ihr Repertoire ist äußerst umfangreich, wie die Polizei angibt, fast täglich würden neue Tricks bekannt:
Der Blumen-Trick
Sie begrüßen das Opfer freundschaftlich, umarmen es oder stecken ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche.
Der Falsche-Touristen-Trick
Falsche Touristen fragen ihre Opfer nach dem Weg und halten ihnen einen Stadtplan vor. Während das Opfer versucht zu helfen und die Karte in beide Hände nimmt, stibitzen die falschen Touristen etwas aus der Handtasche.
Der Stau-Erzeuger-Trick
Sie blockieren die Rolltreppe und lassen das Opfer und andere auflaufen. Während alle nach vorne blicken, bücken sich die Stauerzeuger, und ihre Komplizen greifen von hinten in die Tasche des Opfers.
Der Scheibenklopfer-Trick
Die Scheibenklopfer klopfen von außen an die Scheibe von Zügen oder Bussen. Komplizen im Waggon entwenden dem abgelenkten Opfer seine Wertgegenstände.
Der Rempel-Trick
Sie rempeln ihre Opfer im Gedränge an oder nehmen sie mit Komplizen „in die Zange“. Während das Opfer abgelenkt ist, greifen sie oder ihre Komplizen in die Tasche.
Der Beschmutzer-Trick
Sie bekleckern ihre Opfer „versehentlich“. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das Geld des Opfers aus der Bekleidungstasche.
Der Drängel-Trick
In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche „griffbereit“ anbietet.
Der Geldwechsel-Trick
Sie bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.
Der Supermarkt-Trick
Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.
Der Hochhebe-Trick
In einer Gaststätte behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben „zieht“ er oder ein Komplize die Geldbörse.
Der Bettel-Trick
Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.
Der Taschenträger-Trick
„Taschenträger oder -trägerinnen“ spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so schnell hinterherkommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen. Der Verlust wird erst später bemerkt.
So schützt man sich vor Taschendieben
- Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.
- Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
- Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
- Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.