Lego-Steine als Hindernis? Initiative „Spielstraße“ schreibt bauliche Maßnahmen nicht ab
Schrittgeschwindigkeit in Spielstraßen
Die Initiative „Lebendige Spielstraße“ analysiert, wie man auf die Schrittgeschwindigkeit in Spielstraßen aufmerksam machen kann. Auch Hindernisse wie Lego-Steine sind noch nicht vom Tisch.

Bremsschwellen auf der Vinzenzstraße: Sie sollen in der verkehrsberuhigten Zone dafür sorgen, dass Autofahrer langsamer fahren. Auch sogenannte Lego-Steine können als Hindernis dienen, um das Tempo zu drosseln. Die Verantwortlichen der Initiative „Lebendige Spielstraße“ möchten überprüfen, ob wirklich alle baulichen Möglichkeiten in Spielstraßen ausgelotet wurden für die Installation der Lego-Steine. © Helga Felgenträger (A)
Nicht jeder Autofahrer hält sich an die Schrittgeschwindigkeit, die in verkehrsberuhigten Straßen, sogenannten Spielstraßen, gilt. Das soll sich ändern. Deshalb gründeten zwei Familienväter im Frühjahr die Initiative „Lebendige Spielstraße“.
Torsten Swat (42) und Daniel Steinhoff (33) haben jüngst im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung, Umwelt und Verkehr ihre Ideen vorgestellt, wie sie auf die Geschwindigkeitsbegrenzung aufmerksam machen könnten.
Installation von Lego-Steinen für Initiatoren noch nicht vom Tisch
Seitdem prüfen die Stadtverwaltung und die Mitstreiter der Initiative mögliche Maßnahmen. Und dabei wird auch klar: Die als Hindernis dienenden Beton-Lego-Steine bzw. -klötze sind für die Initiatoren noch nicht vom Tisch. Im Ausschuss hatte Adrian Kersting, Tiefbauamtsleiter der Stadt Werne, signalisiert, dass solche Hindernisse nicht zum Einsatz kommen könnten.
Denn: „Wir haben an den besagten Spielstraßen schon baulich alles ausgelotet. Wenn wir dort die Betonklötze aufstellen, dann würde sich wahrscheinlich die Parksituation dort verschärfen“, so Kersting.
Hindernisse würden temporär eingesetzt
Doch das sehen die Initiatoren anders. „Wir gehen davon aus, dass in den rund 100 Spielstraßen in Werne nicht überall die baulichen Möglichkeiten ausgelotet wurden“, so Swat.
Deshalb wollen die Mitstreiter der Initiative zusammen mit den jeweiligen Anwohnern in den kommenden Wochen selbst prüfen, in welchen Straßen Lego-Steine installiert werden könnten. Die Hindernisse würden zumal nur temporär zum Einsatz kommen, so Swat. Die Installation von Lego-Steinen in den Spielstraßen hatte auch der Antrag der CDU vorgesehen.
Piktogramme stoßen auf Zustimmung
Einig waren sich Politiker und Initiatoren im letzten Ausschuss allerdings darin, Piktogramme auf den Boden der Spielstraßen zu malen. Diese Idee ließe sich auch einfach umsetzen, erklärte Kersting. Zurzeit warten die Initiatoren auf eine Rückmeldung von der Stadtverwaltung, die sich um entsprechende Schablonen als Vorlage kümmert.
Die Verantwortlichen der Initiative „Lebendige Spielstraße“ stehen derweil in Kontakt mit anderen Kommunen, in denen ähnliche Maßnahmen diskutiert werden. „Wir fahren zum Beispiel nach Marl. Dort wollen wir uns Piktogramme anschauen und nachfragen, welche Erfahrungen die Anwohner damit gemacht haben“, erklärt Torsten Swat.
Beim nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung, Umwelt und Verkehr am Dienstag, 25. Juni, 17.30 Uhr steht das Thema „Geschwindigkeit in Spielstraßen“ wieder auf der Tagesordnung.