Initiative Radverkehr Werne: „Warum fahren Schüler nicht mit dem Rad?“
Initiative Radverkehr
Beim jüngsten Treffen der Initiative Radverkehr wurde unter anderem die Parksituation an der Münsterstraße diskutiert. Die Initiative fragt, warum viele Schüler kurze Strecken mit dem Fahrrad scheuen.

Die Initiative Radverkehr Werne setzt sich für die Gestaltung einer attraktiven Fahrradstadt ein. Holger Bergemann berichtet vom vergangenen Treffen. © Andrea Wellerdiek (Archiv)
Die Initiative Radverkehr, kurz IR, setzt sich in Werne für die Gestaltung einer attraktiven Fahrradstadt ein. Das jüngste Treffen der Initiative fand am 3. Februar statt. Folgende Themen standen im Mittelpunkt, wie Holger Bergemann von der IR in einer Mitteilung bekannt gibt:
Unter anderem wurde die aktuelle und zukünftige Parkplatzsituation entlang der Münsterstraße diskutiert. Auf der nordwestlichen Seite der Münsterstraße ist auf Höhe des Berufskollegs aktuell noch das Parken erlaubt. Dort gibt es Platz für etwa 40 Autos. Im Rahmen des Regionale-Projekts „Werne neu verknüpft“ werden diese Stellplätze wegfallen, um mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger sowie für eine bessere Aufenthaltsqualität im Hornebereich zu schaffen – auch die IR begrüßt diese Perspektive.
Vielfache Parkmöglichkeiten in Nähe des Berufskollegs
„In der Werner Politik scheiden sich die Geister nun allerdings an der Frage, ob dieser vor allem von den Schülern des Berufskollegs genutzte, kostenlose Parkraum einfach wegfallen kann oder ob womöglich an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden sollte“, heißt es in der Mitteilung.
Bei den in der Initiative aktiven Mitgliedern gibt es wenig Verständnis für diese Debatte: „In nächster Nähe des Berufskollegs stehen doch zuhauf Parkplätze zur Verfügung“, findet etwa Till Garvert. Er meine damit vor allem den Parkplatz am Solebad, der nach seiner Beobachtung werktags kaum genutzt werde. Doch auch auf dem obersten Parkdeck von REWE Symalla stünden, so die IR, praktisch nie Fahrzeuge. Ähnlich verhalte es sich mit der Tiefgarage am Roggenmarkt.
„Uns als Fahrradaktivisten stellt sich sowieso die Frage, warum manche Schüler einen Schulweg von fünf oder zehn Kilometern Länge nicht regelmäßig mit dem Fahrrad oder Pedelec zurücklegen“, fasst Holger Bergemann die Stimmungslage in der Initiative zusammen.
Natürlich gelte es zu verhindern, dass die Schüler künftig die unmittelbar an die Schule angrenzenden Wohnstraßen zuparken, so die Initiative Radverkehr. Zu diesem Zweck schlägt sie vor, etwa am Becklohhof Anwohnerparkausweise auszugeben, Parkverbote zu erlassen und die Einhaltung dieser Regeln dann regelmäßig zu kontrollieren.
„Kidical Mass“ am 14. Mai in Werne
Eines solle die Stadtverwaltung, so die Überzeugung der IR, auf keinen Fall tun: Entlang des Becklohhofes zusätzliche Pkw-Stellplätze bauen. Dieser biete sich in Werne wie sonst nur wenige Gemeindestraßen dafür an, eine Fahrradstraße einzurichten – sei es, um als Teil einer Radhauptverbindung die Altstadt mit dem Bahnhof zu verbinden oder um den künftigen RS1-Zubringer vom Bahnhof in Richtung Rünthe zu realisieren, so die IR.
Entlang von Fahrradstraßen bildeten parkende Autos für Radfahrer das mit Abstand größte Sicherheitsrisiko, erklärt die IR. Vor diesem Hintergrund hat Mitglied Jan Heidenreich noch einen Vorschlag an die Politik, falls diese doch in Erwägung ziehe, Ersatz-Stellplätze zu errichten: „Auf dem Schulgelände des Berufskollegs selber gibt es schon mehrere Pkw-Parkflächen. Auf eine dieser Flächen könnte notfalls eine Parkpalette mit ein oder zwei Etagen draufgestapelt werden. So lassen sich die Stellplätze ersetzen, ohne neue Flächen zu versiegeln.“
Weitere Themen beim IR-Treffen waren der Gedankenaustausch rund um die nächste „Kidical Mass“ in Werne. Die IR plant, diese einen Tag vor der Landtagswahl am 14. Mai um 15 Uhr zu veranstalten. Das nächste Treffen plant die Initiative für den 24. Februar um 19 Uhr.