In Werne wird der Müll von jetzt an kontrolliert
Tonnen falsch befüllt
Seit Beginn der Sommerferien werden in Werne Wertstoff- und Biotonnen kontrolliert. Denn immer öfter landeten zuletzt Abfälle in der falschen Tonne. Dadurch entstehen im Kreis Unna Schäden in mindestens sechsstelliger Höhe. In der Werner Innenstadt gab es schon eine erste Kontrolle - mit einem alarmierenden Ergebnis.

Alles Bio, oder was? Gefüllte Müllsäcke und Fahrradreifen fallen aus dem Biomüll-Laster. Nachsortieren ist viel zu aufwendig. Die ganze Ladung landet statt im Kompostierwerk in der zweieinhalb Mal so teuren Müllverbrennung.
Die Müllpolizei kommt. Seit Beginn der Ferien stecken Kontrolleure ihre Nase in Wertstoff- und Biotonnen. Der Grund: Die sogenannten Fehlbefüllungen haben ein dramatisches Ausmaß angenommen.
Eine Zahl verdeutlicht das: Die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) musste im ersten Halbjahr kreisweit 1600 Tonnen verschmutzten Biomülls als Restmüll verbrennen lassen, statt sie ins Kompostierwerk zu schaffen. Mehrkosten: 240.000 Euro. Umzulegen auf alle Gebührenzahler.
Oft ist Unwissenheit der Grund
Der Betrag könnte klettern. Anfang 2017 tritt eine neue Verordnung in Kraft, die die Grenzwerte für Plastikreste im Kompost drastisch senkt. Stephan Schwager von den Stadtwerken Selm sagt: "Wir hoffen auf ein Umdenken. Denn letztlich betrügt sich der Bürger durch den falschen Müll in der Biotonne selbst, weil spätestens im nächsten Jahr die Gebühren steigen müssen."
Gründe für nicht sortenreines Sammeln sind oft Unwissenheit, häufig Gleichgültigkeit, manchmal Absicht. Zum Beispiel bei der Wertstofftonne. Der eine weiß nicht, dass der kaputte Föhn dort nichts zu suchen hat, der andere wirft ihn ganz bewusst hinein, um teuren Restmüll zu sparen.
Erstes Ergebnis: 50 Tonnen blieben stehen
Eine erste Kontrolle in der Werner Innenstadt brachte ein alarmierendes Ergebnis: Von 900 geprüften Wertstofftonnen blieben 50 wegen falscher Befüllung stehen.
Andreas Hellmich von der GWA verweist auf die vielfältigen Hinweise zur richtigen Mülltrennung und gibt eine erste Hilfestellung: „Alles, was woanders angenommen wird wie Papier, Kleidung oder Elektroschrott, gehört nicht in die Wertstofftonne.“
So funktionieren die Kontrollen
Die Kontrollen an beiden Tonnentypen verlaufen ab den Sommerferien stichprobenartig über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Finden die Prüfer fehlerhaften Müll, dokumentieren sie den Fund schriftlich oder mit Bild. Sie kleben eine gelbe Karte an die beanstandete Tonne, die an diesem Tag nicht geleert wird.
Der Haushalt kann nachsortieren, die Abholung erfolgt beim nächsten Termin. Im schlimmsten Fall kann nach wiederholten Verstößen auch die Tonne ganz eingezogen werden. Dann gibt es die Rote Karte.
Keine Biotüte aus Plastik nutzen
Etliche Nutzer der Biotonne sammeln ihren Biomüll in gutem Glauben in sogenannten kompostierbaren Plastiktüten. Die GWA bittet darum, diese besonderen Plastiktüten nicht zu verwenden, da sie nicht oder nur sehr langsam verrotten und dadurch die Qualität des Komposts beeinträchtigen. Stattdessen sollte man spezielle Bio-Papiertüten nehmen oder Biomüll in wenige Lagen Zeitungspapier einschlagen.
Die GWA gibt Hinweise zu ihren Sammlungen im Jahres-Abfallkalender oder auf ihrer .
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