Auch immunisierte Personen benötigen ab sofort einen Schnelltest, bevor sie ins Fitness-Studio gehen. Das Feel Fit in Werne, hier mit Trainerin Helena Pagonakis und dem Kunden Rainer Eichhorn, hat deshalb eine zusätzliche Teststelle eingerichtet.

© Jörg Heckenkamp (A)

2G plus im Fitness-Studio: Feel Fit in Werne richtet neue Testmöglichkeit ein

rnFitness-Studio in Werne

Ab sofort gelten strengere Regeln für den Besuch in Fitness-Studios. Im Werner Feel Fit gibt es deshalb zusätzliche Testmöglichkeiten. Dennoch erwartet der Inhaber einen Rückgang der Besucherzahlen.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 29.12.2021, 08:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ausgerechnet kurz vor dem Jahreswechsel verschärft die Landesregierung die Besuchsregeln in Fitness-Studios. Viele Menschen wollen traditionell im neuen Jahr ihre guten Vorsätze - etwa mehr Sport zu treiben - umsetzen. Wer das in einem Fitness-Studio tun möchte, muss auch als immunisierte Person zusätzlich einen tagesaktuellen negativen Schnelltest nachweisen. Um den Kunden diese Hürde so klein wie möglich zu halten, hat das Fitness-Studio Feel Fit in Werne kurzerhand eine zusätzliche Testmöglichkeit eingerichtet.

Neben dem eigentlichen Testzentrum, das es bereits vor dem Studio gibt, wurde nun ein zusätzlicher Schalter im Eingangsbereich eingerichtet. Dieser Schalter soll zu den Öffnungszeiten des Studios besetzt sein. „Wir möchten unseren Kunden den Besuch so angenehm wie möglich machen“, erklärt Frank Langer, Inhaber des Feel Fit.

Vor dem Trainieren zum Testen ins Feel Fit in Werne

Das Angebot richtet sich nicht nur an Mitglieder, sondern kann von jedem Bürger genutzt werden. Es geht aber vornehmlich darum, dass sich Mitglieder, die bereits geimpft oder genesen sind, sich hier vor dem Trainieren testen lassen können. Denn ohne einen Test geht es im Feel Fit seit dem 28. Dezember weder auf die Trainingsfläche, noch in die Sportkurse.

Zunächst gab es in der neuen Coronaschutzverordnung diesbezüglich zwei Punkte, die sich widersprochen hätten, erklärt Langer. Nachdem er und Verantwortliche von etwa 300 weiteren Fitness-Studios über einen Anwalt eine entsprechende Anfrage beim Ministerium gestellt hatten, gab es am Montagabend (27. Dezember) dann endlich Klarheit zu den neuen Regeln, die auch das Ordnungsamt Werne bestätigt hat.

Demnach gilt die 2G-plus-Regel im gesamten Fitness-Studio. Diese wird im Feel Fit natürlich umgesetzt - allerdings zähneknirschend. „Es ist schade, dass sich die Leute boostern lassen und dann trotzdem noch einen Test brauchen. Die Kunden haben ihrer Meinung alles getan und fühlen sich dann nicht gut dabei, diesen Aufwand zu betreiben“, sagt Langer. Viele Kunden seien verärgert, dass die Personen mit Auffrischimpfung nicht wie in anderen Bundesländern auch von der Testpflicht befreit werden. „Am Ende des Tages wissen sie aber, was ihnen gut tut und was nicht.“

Dennoch rechnet der Studio-Inhaber mit deutlich weniger Besuchern aufgrund der neuen Regelung. Einige ältere Besucher hätten schon angekündigt, dass sie sich nicht extra testen lassen wollen, um das Fitness-Studio zu besuchen. Eine Alternative aber zu den neuen, verschärften Regeln gibt es für ihn nicht. Aufgrund der Gesetzgebung, die vom Land NRW vorgegeben wird, könne er auch nicht von seinem Hausrecht Gebrauch machen und andere Regeln als in der Coronaschutzverordnung vorgesehen sind aufstellen.

Die Regeländerung bedeutet zudem mehr Aufwand für sein Personal. Während die Impfnachweise nach der erstmaligen Vorlage im System abgespeichert sind und die Mitglieder diese danach nicht bei jedem Besuch vorlegen mussten, ist das bei dem Testnachweis anders. Dieser darf schließlich maximal 24 Stunden alt sein und muss somit bei jedem neuen Besuch im Fitness-Studio vorgezeigt werden.

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Auch wenn Inhaber Frank Langer nun damit rechnet, dass sich einige Mitglieder gegen einen Besuch in seinem Studio entscheiden, habe er Verständnis dafür, dass es verschärfte Regeln aufgrund der aktuellen Corona-Situation geben muss. Für Fitness-Studios hätte er sich aber gewünscht, dass es für bereits geboosterte Personen eine Ausnahme gegeben hätte und sie keinen zusätzlichen Test hätten vorzeigen müssen.

Zunächst sah die Landesregierung auch eine derartige Ausnahme vor, ruderte dann aber aufgrund der steigenden Omikron-Fälle kurz darauf wieder zurück. Ob es bei der 2G-plus-Regel bleibt, ist dennoch ungewiss. Denn: Einige Betreiber von Fitness-Studios klagen mit einem gerichtlichen Eilverfahren gegen die verschärften Corona-Regeln.

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