Vor einem Jahr verschwand Ingo H. spurlos, bei einem Spaziergang fiel der damals 59-jährige Mann aus Werne in die Horne. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Und trotzdem ist sein Fall aus dem Fahndungsportal der Polizei NRW verschwunden. Das war vor einiger Zeit schon mal der Fall. Warum?
Das könne schon mal passieren, denn „irgendwann läuft jede Fahndung aus. Es gibt Ablauffristen“, sagt Vera Howanietz, Sprecherin der Kreispolizeibehörde Unna. Im vorliegenden Fall sei wohl beim letzten Mal diese Frist eingetreten, aber der Fahndungsaufruf verlängert worden. Nach ein paar Stunden tauchte der Fall wieder auf. Nicht so dieses Mal.

Fristen verlängern
Seit dem Wochenende (9. März) steht Ingo H. nicht mehr im Fahndungsportal. Laut einer Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) in Düsseldorf werden Fahndungen nur zurückgenommen, wenn es „keinen guten Grund gibt, die Öffentlichkeitsfahndung aufrechtzuerhalten“. Das sei beispielsweise dann der Fall, wenn die vermisste Person oder ihre sterblichen Überreste auftauchen. Das ist aber nicht geschehen.
Fristen von Fahndungsaufrufen können verlängert werden, das müsse aber die sachbearbeitende Stelle übernehmen, also Unna, so die LKA-Sprecherin weiter.
"Wir haben keine Anhaltspunkte"
Genau das, dass es keinen guten Grund für eine Öffentlichkeitsfahndung gibt, ist jetzt im Fall des vermissten Ingo H. aus Werne eingetreten. „Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass Ingo H. noch lebt oder dass er Opfer eines Verbrechens wurde”, sagt Howanietz. Daher geht die Polizei nicht davon aus, dass es Abweichungen zu der ersten Aufnahme und Annahme des Herganges in dem Fall gibt. „Wenn er wirklich seinen Lebensraum verlassen hat, dann ist das sein freier Wille. Das ist dann keine Grundlage zu einer öffentlichen Fahndung durch die Polizei”, bewertet sie die Situation.
Die Polizei wisse eben nicht, ob Ingo H. nur den Lebensraum verlassen hat, oder eben ganz das Leben. In zweiten Falle würden die polizeilichen Ermittlungen aufgenommen werden. „Wenn wir die Leiche oder eben die Leichenteile von ihm finden.”
Wochenlange Suche nach dem Vermissten
Mehrere Suchaktionen nach Ingo H., auch nach dessen Überresten, blieben bislang erfolglos. Zuerst gab es eine groß angelegte Suchaktion mit Feuerwehr, Polizei und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), vier Tage später (14. März 2023) musste ein Einsatz mit Rettungstauchern abgebrochen werden und auch eine weitere Suchaktion zwei Monate nach dem Verschwinden blieb erfolglos.
Mysteriöses Drama um Sturz in die Horne in Werne: Auch nach einem Jahr keine Spur von Ingo H.
Drogen-Razzia, Kindes-Entführung, Vermisster Ingo H. : Diese Geschichten wurden in Werne 2023 am häu
Werner (59) nach Sturz in eisigen Hornebach vermisst: Polizei sucht mit Bild nach Ingo H.
Suche nach vermisstem Werner (59): Mitten im eiskalten und reißenden Wasser
Mann aus Werne (59) stürzte in die Horne: Wie geht die Suche nach dem Vermissten weiter?
Werner stürzte vor den Augen der Enkelin in die Horne : Die Ereignisse von Freitag bis Sonntag