
© Andrea Wellerdiek
Eichenprozessionsspinner neben Erdbeerfeld: Selbstpflücker äußern ihre Bedenken
Eichenprozessionsspinner in Werne
Eichenprozessionsspinner sind in Werne wieder an vielen Stellen zu sehen. An der B54 ist eine Allee mit den giftigen Raupen befallen - ausgerechnet direkt neben einem Erdbeerfeld für Selbstpflücker.
So extrem wie in diesem Jahr war die Situation um Eichenprozessionsspinner in Werne wohl noch nie. Vor allem der milde oder nahezu ausgefallene Winter hat dafür gesorgt, dass sich die kleinen und giftigen Raupen stark vermehren können. An vielen Orten sind die Nester der Tiere, kurz EPS genannt, sichtbar. Das ist auch an den Eichen einer Allee an der B54 zu sehen. Direkt daneben befindet sich ausgerechnet ein Erdbeerfeld zum Selbstpflücken.
Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Weg, der zu einem Hunde-Trainingsplatz führt, betroffen ist. Schon im vergangenen Jahr seien die Bäume mit den giftigen Raupen befallen gewesen, wie Burkhard Klinkhammer aus dem Umweltamt der Stadt Werne erklärt.
Hinweisschild zu Eichenprozessionsspinnern angebracht
Das hat auch Rita Schulze Twenhöven beobachtet. Was sie oder ihre Mitarbeiter an dem Feld zum Selbstpflücken allerdings nicht gesehen haben, sind Maßnahmen gegen die giftigen Raupen. „Das wäre uns schon aufgefallen“, sagt Schulze Twenhöven.
Ihre Familie bietet in diesem Jahr wieder auf dem Feld Erdbeeren zum Selbstpflücken an. Ein Hinweisschild zu dem Befall mit Eichenprozessionssspinnern ist am Anfang des Weges allerdings angebracht worden. Die Stadtverwaltung ist also über den Befall informiert.
Eichen wurden vorbeugend behandelt
„Die Stelle ist uns bekannt und sehr wichtig. Ich habe sie mit nötiger Priorität an den Bauhof weitergegeben“, erklärt Adrian Kersting, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Werne. Ob und wie die Eichen dort behandelt wurden, konnte im Bauhof am Dienstag, 23. Juni, auf Anfrage nicht beantwortet werden.
Laut Burkhard Klinkhammer aus dem Umweltamt habe man die Eichen aber nach dem erneuten Befall in diesem Jahr vorbeugend behandelt. In diesem Jahr sei die Intensität des Befalls so extrem wie nie zuvor, erklärt der Experte. Der Bauhof der Stadt hat alle Hände voll zu tun, alle Stellen abzuarbeiten. „So ziemlich alle Eichen sind befallen“, sagt Klinkhammer.
Auch neben dem Erdbeerfeld an der B54 sind die Nester der Raupen wieder zu sehen. „Wenn die Härchen auf die Erdbeeren und das Feld fallen, ist das natürlich nicht so angenehm“, sagt Klinkhammer.
Bedenken hätten die meisten Besucher auf dem Erdbeerfeld allerdings nicht aufgrund des Befalls an den Eichen, die nur wenige Meter neben dem Feld stehen. „Eine Kundin hat mal gefragt, ob sie unbedingt dort pflücken muss. Dann haben wir gesagt, dass sie ein bis zwei Tage später wiederkommen soll, wenn ein weiterer Bereich geöffnet wird“, erklärt Schulze Twenhöven.
Mindestabstand auf dem Erdbeerfeld in Werne
Die Kunden, die nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe der Eichenprozessionsspinner ihre Erdbeeren pflücken möchten, können an weit entfernten Stellen auf dem Feld ihr Glück versuchen. Etwa eineinhalb Hektar groß ist das Feld immerhin. Da kann man auf genügend Abstand zu den giftigen Raupen gehen und auch zu anderen Kunden.
Denn in diesem Jahr gilt auch auf dem Selbstpflückfeld ein Mindestabstand. Und nach dem Einsammeln gilt auch an der Waage das Tragen eines Nasen-Mundschutzes.

Erdbeeren können die Bürger noch bis zum Wochenende auf dem Feld an der B54 pflücken. © Andrea Wellerdiek
Bis mindestens zum kommenden Wochenende ist das Selbstpflücken auf dem Feld an der B54 noch möglich. „Wenn es dann Gewitter geben sollte, müssen wir schauen, ob wir dann durch sind mit den Erdbeeren“, erklärt Rita Schulze Twenhöven. Das Erdbeerfeld hat die Familie am 26. Mai geöffnet. Trotz der Corona-Pandemie wurde das Angebot zum Selbstpflücken laut Schulze Twenhöven gut angenommen.