Pfarrer Ludger Bomers im Alter von 68 Jahren gestorben
Nachruf
Der gebürtige Vredener Pfarrer Ludger Bomers ist am 15. Juli gestorben. Die Situation in Brasilien bewegte ihn einst dazu, Theologie zu studieren. Einige Jahre hat er dort auch als Pfarrer gearbeitet.
Am 15. Juli dieses Jahres verstarb der gebürtige Vredener Pfarrer Ludger Bomers im Alter von 68 Jahren. Pfarrer Bomers wurde am 8. Oktober 1953 in Vreden geboren und hatte nach seine Schulzeit zunächst eine Ausbildung als Innenarchitekt gemacht.
Ein Besuch während dieser Zeit in Brasilien erschütterte ihn wegen der offensichtlichen Missstände dort und bewirkte einen Sinneswandel, der ihn zum Studium der Theologie veranlasste. Nach seiner anschließenden Priesterweihe war Ludger Bomers zunächst in Geldern als Priester tätig.
Armut in Brasilien
Auf seinen Wunsch hin stellte ihn Bischof Lettmann für Brasilien frei, zunächst für vier Jahre und danach noch einmal für weitere drei Jahre. „Kurz nach der Eröffnung des Weltladens in Vreden 1996 kam es dort zu einer Begegnung mit ihm. Hier berichtete er von seinem neuen Umfeld bei zwei kleinen Gemeinden im Norden von Brasilien“, erinnert sich Walter Gehling vom Eine-Welt-Kreis.
Große Teile der Menschen leben dort am Rande der Gesellschaft unter großer Armut und mangelnder medizinischer Versorgung. Neben seiner Arbeit als Seelsorger sah er dort als Pfarrer seine Aufgabe auch darin, „dass die Menschen nach Gottes Schöpfungsplan menschenwürdig leben können“.
Pastorale Arbeit
In Brasilien arbeitete er in der pastoralen Arbeit der Basisgemeinden in verschiedenen Schwerpunkten unter anderem an Sicherstellung von Land durch Kleinbauernorganisationen, Brunnen-, Wasserfilter-,Tierzucht- und Gemüseanbauprojekten. Dadurch förderte er das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der Menschen.
Nach seiner Rückkehr aus Brasilien war er als Pfarrer in Datteln und die letzten Jahre als Krankenhausseelsorger in Recklinghausen tätig. Die Freunde, Mitglieder und Mitarbeiter des Weltladens und des Eine-Welt-Kreises in Vreden haben seine Arbeit in Brasilien immer verfolgt und finanziell unterstützt. „Sie sind dankbar, ihn gekannt zu haben“, so Walter Gehling.